Pressemitteilung: „Wir gehen baden - und mit uns die Kultur“

BFFS Geschäftsstelle
23. Juni 2011

BFFS organisiert Schauspielerprotest am Münchner Stachus-Brunnen

Berlin, den 23. Juni 2011

Anlässlich des Münchner Filmfests macht der Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler e.V. (BFFS) auf die zum großen Teil prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen der Film- und Fernsehschauspieler in Deutschland aufmerksam. Mit einer feucht-fröhlich-ernsten Protestaktion wollen die Schauspieler die Scheinwerfer auch auf die andere Seite der Glitzerwelt richten.

 

„Wir gehen baden - und mit uns die Kultur“ ist darum das Motto der Aktion, zu der zahlreiche Schauspieler ihr Kommen bereits zugesagt haben.

Am:        Samstag, 25.06.2011
Um:       12:00 Uhr –  Beginn der Aktion
13:15 Uhr –  Baden gehen
14:00 Uhr –  Ende
Wo:       Am Stachus-Brunnen, Karlsplatz in München.

 

Für eine langfristige Änderung der Rahmenbedingungen fordert der BFFS im Namen von über 1.800 Schauspielen in Deutschland:

 

  1. Wertschätzung von Qualität: Sie muss wieder mindestens so ernst genommen werden wie die Quote.
  2. Keine Dumping-Finanzierung: Fiktionale Programme müssen mit einem Etat ausgestattet werden, mit dem sich Qualität produzieren lässt. Inklusive fairer Bezahlung derjenigen, die sie herstellen.
  3.  Kein Missbrauch von Spielfreude: Sie darf nicht als Grund missbraucht werden, Schauspieler nicht zu bezahlen.
  4.  Kostenverantwortung: Produktionsfirmen müssen verbindlich die Kosten übernehmen, die den Schauspielern entstehen um für sie arbeiten zu können (Reise-, Übernachtungs- und Castingkosten).
  5.  Ausbildungsverantwortung: Produktionsfirmen müssen die Kosten für die billige Arbeit der Praktikanten übernehmen und sie nicht von ihren Angestellten begleichen lassen.
  6. Einhaltung der bestehenden Arbeitsgesetze: Arbeitszeiten und Arbeitsschutz müssen eingehalten werden.
  7. Durchsetzung der Erlösbeteiligung: Die Filmkreativen müssen für die Schöpfung von Kultur wertgeschätzt werden und an der Verwertungskaskade teilnehmen, wie es das Urhebergesetz verlangt.
  8.  Faire Gagen: Schauspieler müssen deutlich besser bezahlt werden als Tiere, für die es ab 350 Euro aufwärts gibt.