Rundfunkgebühr gesenkt - Schrippe statt Vollkornsemmel.

Hans-Werner Meyer
14. März 2014

Gestern haben die Ministerpräsidenten also tatsächlich beschlossen, die viel diskutierte Rundfunkgebühr zu senken, allerdings nicht um 73 Cents, wie ursprünglich geplant, sondern nur um 48 Cents. Die Gebührenzahler können sich nun also nicht, wie angekündigt, eine Vollkornsemmel zusätzlich im Monat leisten, sondern nur eine Schrippe.

Für uns ist das aber potentiell eine gute Nachricht, weil es zeigt, dass der Protest der Film- und Fernsehkreativen gefruchtet hat. Wir hatten in den letzten Tagen zusammen mit der Fernsehakademie und der Produzentenallianz je eine Erklärung mit der Forderung herausgegeben, wenigstens einen Teil der zu erwartenden Mehreinnahmen durch die Gebührenumstellung für eine angemessene Ausstattung der Budgets fiktionaler Programme zu verwenden.

Ob das nun tatsächlich passieren wird, werden wir genau beobachten. Und der große Wurf, der Befreiungsschlag, auf den alle warten, ist es natürlich auch noch nicht. Wie Uwe Kamman und Heiko Hilker in ihrem ebenfalls gestern erschienen Artikel ausführen, gibt es an vielen Fronten viel zu verändern (http://www.vocer.org/es-ist-zeit-fuer-den-grossen-wurf/), und die Frage bleibt, ob es zu diesem großen Wurf, den wir alle so dringend bräuchten, kommen wird.

Aber es könnte immerhin ein Anfang sein, da es zeigt, dass man unsere Bedenken offenbar doch ernst nimmt. Ganz entscheidend dazu beigetragen haben dürfte die Veranstaltung der Fernsehakademie am 11. Februar diesen Jahres, bei der Mitglieder der KEF mit Fernsehkreativen aus allen Gewerken konfrontiert waren und aus erster Hand erfahren konnten, was die desaströse Sparpolitik der letzten Jahre bei der Programmherstellung anrichtet.