Mehr Gagengerechtigkeit! Unterstützen! Sofort!

Heinrich Schafmeister
20. November 2015
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

uns hat heute eine Petition des „ensemble-netzwerk“ erreicht. Wir von den Regionalgruppen BFFS-Bühne bitten Euch um Unterstützung dieser wichtigen Petition. Im Kern geht es um die gemeinsame Forderung nach mehr Gagengerechtigkeit an den Theatern. Hier gelten zumeist Vergütungsbedingungen nach dem Tarifvertrag NV-Bühne, die dringend verbessert werden müssen.

Die Petition wurde bereits von mehr als 3000 Kolleginnen und Kollegen unterzeichnet! Adressat ist der Deutsche Bühnenverein (Arbeitgeberverband der Theater)!

Bitte, unterzeichnet diese Petition schnellstmöglich! Sie endet bereits am Sonntag, den 22.11.2015.

Hier gelangt ihr zur Petition

Das „ensemble-netzwerk“ ist eine Initiative, mit dem Ziel alle Bühnenschauspieler, Theaterkünstler und deren Vertreter zu vernetzen! Wir von der Arbeitsgruppe BFFS-Bühne unterstützen diese Initiative und bitten auch um Eure Unterstützung!

Armin Dillenberger (BFFS-Bühne)
armin.dillenberger@stammtisch-bffs.de
buehne@bffs.de

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Hier der Petitions-Text:

Für eine gerechtere Bezahlung der Kolleg*innen am Theater

An alle Kolleg*innen mit NV-Bühne-Vertrag an den deutschsprachigen Bühnen

Ende November wird in der 7. Runde zwischen der GDBA (Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger) und dem Deutschen Bühnenverein u.a. unsere Mindestgage neu verhandelt. Die derzeitige Mindestgage liegt bei 1.765 Euro. Unsere erlaubte Wochenarbeitszeit liegt bei 48 Stunden.

Das bedeutet, dass die derzeitige Mindestgage schlicht und einfach an den gesetzlich verankerten Mindestlohn angepasst wurde. Und zwar keinen, aber auch keinen Cent mehr. Die Mindestgage bietet eine finanzielle Untergrenze, dennoch werden in der Realität auch Kolleg*innen mit langjähriger Berufserfahrung auf diesem Niveau bezahlt.

Die derzeitige Mindestgage steht in keinem Verhältnis zum Einstiegsgehalt unserer Kolleg*innen, die gemeinsam mit uns am Theater in der Technik oder in der Verwaltung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) oder dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) arbeiten.

Unsere Mindestgage ist ungefähr so hoch wie Entgeltgruppe 2 im TVöD oder TV-L. "E2" ist aber die unterste Entgeltgruppe für „An- und Ungelernte“. Die meisten von uns NV-Bühne-Leuten haben aber einen Hochschulabschluss oder eine abgeschlossene Lehre. Arbeitnehmer mit „Bachelor oder abgeschlossene Fachhochschulausbildung (Diplom) und entsprechende Tätigkeiten“ werden im TVöD oder TV-L mindestens bei "E9" eingestuft. Da liegt das Bruttogehalt im 1. Jahr der Anstellung bei  ca. 2. 500 Euro.  Das sind 42% mehr. Das ist schlicht ungerecht.

Warum erschließt sich also durch den direkten Vergleich, dass NV-Bühne-Kolleg*innen weniger wert sind?

Unter der respektvollen Annahme, dass jede*r Angestellte am erfolgreichen Gelingen des Theaters mitwirkt, ist es unabdingbar, dass es eine gerechte und nachvollziehbare Bezahlung für alle gibt.

Wir fordern den deutschen Bühnenverein auf:

Sorgen Sie bitte für eine gerechte und nachvollziehbare Bezahlung aller Kolleg*innen am Theater. Das erfordert eine substanzielle Steigerung der Mindestgage im NV-Bühne, um die Tarifgerechtigkeit gegenüber den anderen Kolleg*innen aus Verwaltung und Technik zu unterstützen.

Beachten Sie bitte, dass Sie in der Pflicht sind, die deutschsprachige Theaterlandschaft zu schützen, zu pflegen und zu erhalten – dies geht nicht ohne gerechtere Bedingungen für die Künstler*innen.

Lisa Jopt und Johannes Lange vom ensemble-netzwerk.