Braucht es einen Bundesverband für Schauspieler?

BFFS Geschäftsstelle
15. Oktober 2006

Es ist wohl notwendig, noch einmal einige Erklärungen zur Zielsetzung zu sagen. Fragen, wie: „Was kriege ich, wenn ich beitrete“, lassen vermuten, dass da einige die zusammenhängenden Texte nicht gelesen haben.

Also, es geht für uns in erster Linie um die Klarstellung unserer arbeits- und sozialrechtlichen Lage. Will meinen, sind wir unständig Beschäftigte oder nicht, haben wir Anspruch auf Versicherungszeiträume wie die Schweizer oder die Franzosen, ist unser Rentenanspruch der Tatsache anzurechnen, dass wir immer Höchstsätze zahlen aber Mindestsätze kriegen, muss die Arbeitslosenmeldung und unsere Betreuung durch die Agentur für Arbeit so ablaufen, wie es im Moment der Fall ist, sollten wir nicht besser die Selbstständigkeit anstreben und unsere Rente grundsätzlich selber zahlen, ist die Künstlersozialkasse gut für uns, wie kriegen wir einen günstigen Unfallschutz, eigene Verträge, die wir den Produktionen vorlegen und wie schaffen wir es, in der Öffentlichkeit ein seriöses und realistisches Bild der Berufsgruppe zu installieren, dass uns als Kulturträger ausweist und von Achtung geprägt ist statt von Häme über Großverdiener ohne Charakter, wie schaffen wir es, einen Dachverband der Filmwirtschaft hinzubekommen, in dem jeder organisiert ist und in dem alle miteinander reden und wie bringen wir die Politiker dazu, gute Produktionsbedingungen in der Film- und Fernsehbranche als unverzichtbare Voraussetzung für die kulturelle Gesundheit anzusehen.

Ihr könnt diesen Fragen sicher noch einige hinzufügen, für den Anfang ist es jedenfalls ausreichend Arbeit für Ausschüsse und Anwälte. Da wir, um es klarzustellen, all das von unseren Beiträgen finanzieren müssen, möchten wir Euch nochmals bitten, Eure Telefonregister und Besetzungslisten zu durchsuchen nach Schauspielern, die Ihr von der Möglichkeit beizutreten unterrichten könnt. Seid bitte unermüdlich in eurem Bestreben alle Kollegen in den Verband zu bekommen. Helft indem Ihr sofort fragt, ob der Angesprochene verstanden hat, worum es geht und wie wichtig die Mitarbeit aller ist und bietet Eure Hilfe bei der Durchführung an.

Wir brauchen eine Menge Geld für all das. Aber es ist die beste Investition in die Zukunft, die Ihr Euch vorstellen könnt. Gute Arbeit zu angstarmen Bedingungen und ein gesundes Berufsbewusstsein sind Ziele, für die sich jedes Engagement lohnt.

Bei all dem solltet Ihr nicht vergessen, dass all das bis jetzt von einer Handvoll Kollegen mit großem zeitlichen Aufwand angeschoben wird. Wir müssen den Verwaltungsaufwand klein halten, das heißt: bitte keine Sonderwünsche und bitte keine Fragen, die sich durch waches Lesen der Website oder auch durch Nachfrage bei Kollegen klären lassen. Wir hoffen inständig, dass Ihr unseren Aufruf ernst nehmt und mitarbeitet.

Dies ist eine Hilfe zur Selbsthilfe und sobald der Verband richtig steht, können alle, die Ihre Mithilfe angeboten haben, Arbeitsgruppen und Ausschüsse bilden, die einzelnen Problemen Lösungen entgegensetzen. Bis dahin helft uns, indem Ihr uns größer macht.

Zum Schluss noch mal Verfahrenstechnisches:

  1. Der Mitgliedsbeitrag muss jährlich erhoben werden, weil die Verwaltung sonst mehr Energie braucht als die Durchsetzung unserer Ziele.
  2. Unser Büro ist, vorläufig, bei der Deutschen Filmakademie, Köthener Str. 44, 10963 Berlin. Tel: 030-2575879-53. Herzlichen Dank an die Akademie für die Unterstüztung.
  3. Rechtliche Fragen und Urteile bitte sammeln und uns zukommen lassen, aber es muss klar sein, dass für den Moment genug zu tun ist. Probleme Einzelner müssen, wenn sie nicht existenzbedrohend sind, bitte warten.
  4. Die Zahlung der Beiträge ist ein gesicherter Vorgang.
  5. Lest bitte regelmäßig die Website, das erleichtert die Kommunikation.
  6. Das Forum ist installiert und wird, hoffentlich, in den nächsten Wochen interessanten Austausch ermöglichen.

Es ist höchste Zeit sich zu bewegen oder unsere Arbeit wird sich drastisch zum Nachteil verändern. Noch mal: Angst ist ein erbärmlicher Spielpartner.

Michael Brandner