1 Jahr BFFS – Berufsverband Film- und Fernsehschauspieler

BFFS Geschäftsstelle
28. Mai 2007

Warum zahlen Schauspieler Höchstsätze in die Arbeitslosenversicherung, bekommen aber trotzdem kein Arbeitslosengeld 1? Warum haben Schauspieler keine geregelten Versicherungszeiträume? Warum passen die gesetzlichen Regeln nicht auf stets befristet beschäftigte Schauspieler?

Diese und viele weitere Fragen beschäftigen den Berufsverband Film- und Fernsehschauspieler, kurz BFFS. Er wurde im Mai 2006 gegründet. Gründungsmitgliedern sind Antje Schmidt, Jasmin Tabatabai, Matthias Brandt, Michael Brandner, Herbert Knaup, Hans-Werner Meyer, und Oliver Broumis.

Die Zeit war mehr als reif. Denn spätestens seit den Hartzregelungen – u.a. die Verkürzung der Bezugszeit für Arbeitslosengeld 1 von drei auf zwei Jahre - ist auch denjenigen Kollegen, die sich bislang nicht für Sozialversicherung interessiert haben, klar geworden, dass sie sich organisieren müssen. Sie wollen nicht mehr als Einzelkämpfer, sondern gemeinsam die Regeln, unter denen sie arbeiten, mitgestalten.

„Wie kann man sich soviel Text merken?“ und „Was machen Sie vormittags?“ sind häufig gestellte Fragen an Schauspieler, die verdeutlichen, wie wenig über diesen Beruf bekannt ist. Woher sollen zum Beispiel Politiker etwas über die spezifischen Arbeitsbedingungen der Schauspieler wissen? Zwischen dem Berufsstand Schauspieler und der Politik klaffte bislang eine Lücke, die der BFFS schließt.

Der Verband analysiert diese Bedingungen und vermittelt sie in die Politik. Der BFFS bündelt die Interessen der Schauspieler, tritt für sie ein und ist ein verlässlicher und engagierter Verhandlungspartner für andere Verbände der Filmindustrie und den Gesetzgeber.

Der Verband versteht sich nicht als Gewerkschaft, die mit klassenkämpferischem Elan ihre Arbeitsgeber attackiert. Der Verband begreift sich vielmehr als Lobby der Schauspieler, die die gesamte Film- und Fernsehbranche stärken möchte.

Viele gesetzliche Bestimmungen gehen an der Arbeitsrealität nicht nur der Schauspieler und andere Filmschaffenden vorbei, sondern alle Beschäftigter, die in befristeten Arbeitsverhältnissen tätig sind.

Der BFFS fordert keine Sonderstellung der Künstler, sondern sieht sie in einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung.