Pressemitteilung: Erfolgreiche Aktion: „Wir gehen baden - und mit uns die Kul-tur“ am Münchner Stachus

BFFS Geschäftsstelle
25. Juni 2011

Schauspieler protestieren für bessere Arbeitsbedingungen

Berlin, den 25. Juni 2011

Der Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler e.V. (BFFS) hat erfolgreich ein Zeichen gesetzt: Anlässlich der Eröffnung des Münchner Filmfests ist der BFFS mit zahlreichen Schauspielern unter dem Motto „Wir gehen baden – und mit uns die Kultur“ am Münchner Stachus-Brunnen im wahrsten Sinne des Wortes baden gegangen.

Im Rahmen der Aktion nahmen 150 Künstler ein Bad im kühlen Nass des Brunnens, darunter zahlreiche namhafte Schauspieler wie Saskia Vester, Jutta Speidel, Hannes Jaenicke, Jochen Nickel, Wayne Carpendale, Steffen Wink, Tim Bergmann, Jophie Ries, Götz Otto, Heinrich Schafmeister, Michael Brandner, Thomas Schmuckert, Julia Beerhold, Antoine Monot, Jr.

Hinter dem feucht-fröhlichen Spaß steht jedoch ein ernstes Anliegen des Verbandes: Der BFFS möchte auf die zunehmend prekär werdenden Vergütungsbedingungen für Schauspieler und die Kürzungen des fiktionalen Budgets aufmerksam machen und Veränderungen anstoßen.

 

Für eine langfristige Änderung der Rahmenbedingungen fordert der BFFS im Namen aller Film- und Fernsehschauspielern  – die Mehrzahl von Ihnen, 1.800 sind Mitglied im BFFS:

 

  1. Wertschätzung von Qualität: Sie muss wieder mindestens so ernst genommen werden wie die Quote.
  2. Keine Dumping-Finanzierung: Fiktionale Programme müssen mit einem Etat ausgestattet werden, mit dem sich Qualität produzieren lässt. Inklusive fairer Bezahlung derjenigen, die sie herstellen.
  3.  Kein Missbrauch von Spielfreude: Sie darf nicht als Grund missbraucht werden, Schauspieler nicht zu bezahlen.
  4. Kostenverantwortung: Produktionsfirmen müssen verbindlich die Kosten übernehmen, die den Schauspielern entstehen um für sie arbeiten zu können (Reise-, Übernachtungs- und Castingkosten).
  5. Ausbildungsverantwortung: Produktionsfirmen müssen endlich die Kosten für die Arbeit der Praktikanten übernehmen und sie nicht vom Film bezahlen lassen.
  6. Einhaltung der bestehenden Arbeitsgesetze: Arbeitszeiten und Arbeitsschutz müssen eingehalten werden.
  7. Durchsetzung der Erlösbeteiligung: Die Filmkreativen müssen für die Schöpfung von Kultur wertgeschätzt werden und an der Verwertungskaskade teilnehmen, wie es das Urhebergesetz verlangt.
  8. Faire Gagen: Schauspieler müssen deutlich besser bezahlt werden als Tiere, für die es ab 350 Euro aufwärts gibt.