Danke Dirk

Hans-Werner Meyer
3. Oktober 2012

Der  diesjährige Deutsche Fernsehpreis lag im Schatten des frühen Todes von unserem Kollegen Dirk Bach. Natürlich: „The show must go on“. Der Lappen muss hoch, das ist ein ehernes Gesetz unseres Berufes. Nichtsdestotrotz machte diese Koinzidenz uns allen eines schmerzhaft bewusst: Fernsehen wird von Menschen gemacht, und Menschen sind ersetzbar.

Danke Dirk
Viele Kolleginnen und Kollegen würdigten Dirk Bach beim Deutschen Fernsehpreis und sagten:
"Danke Dirk"

Aber stimmt das wirklich? Machst Du es nicht, macht es ein anderer, friss oder stirb. Das hört jeder von uns immer wieder, und jeder macht die Erfahrung, dass es keine leeren Worte sind. Vor der Tür stehen hunderte, die Deinen Job wollen. Insofern stimmt es: Jeder ist ersetzbar.

Fernsehen wird von Menschen gemacht. Und Menschen sterben. Einige sterben viel zu früh. Wie Dirk Bach. Und in solchen Momenten spüren wir: Es stimmt eben doch nicht. Niemand ist wirklich ersetzbar. Denn niemand wird es so machen wie der andere. Wer sollte Dirk Bach ersetzen?

Fernsehen wird von Menschen gemacht. Es sind Menschen, die hinter den Formaten stehen. Menschen wie Dirk Bach. Das wollten wir mit den Aufklebern zum Ausdruck bringen, die wir beim diesjährigen Deutschen Fernsehpreis verteilt und getragen haben. Und diese Menschen sind nicht ersetzbar. Sie können ausgetauscht werden. Das schon. Aber danach ist das Format, das sie geprägt haben, ein anderes.

Deswegen sind es die Menschen, die ausgezeichnet werden sollten, nicht die Formate.

Formate sind tatsächlich ersetzbar. Menschen sind es nicht. Und wenn einer geht, viel zu früh, wie Dirk Bach, dann bleibt uns nur zu sagen:

Danke Dirk.