Nach Gründung durch den BFFS im Mai 2014, nach Einstellung des Teams, nach intensiven Aufbau- und Vorarbeiten kommt unsere deska Deutsche Schauspielkasse nun in die entscheidende Phase: Sie beginnt in diesen Tagen, die Zusatzvergütungen an tausende berechtigte Schauspielerinnen und Schauspieler zu überweisen – insgesamt in Millionenhöhe.
Seit 2013 haben wir…
- mit der Produzentenallianz einen Tarifvertrag, der uns bei wirtschaftlich erfolgreichen Kinofilmen Erlösbeteiligungen garantiert,
- und mit ProSiebenSat.1 Gemeinsame Vergütungsregeln, die uns bei quotenstarken Produktionen dieses Senders Folgevergütungen bescheren – übrigens auch für alle vergangenen erfolgreichen Filme, Serien und Reihen.
Laut dieser Verträge bemisst sich die Aufteilung der Gesamtvergütungen an die einzelnen berechtigten Schauspielerinnen und Schauspieler nach der Anzahl der individuellen Drehtage bzw. – wenn, wie bei alten ProSiebenSat.1-Produktionen, diese Informationen nicht mehr verfügbar sind – nach der Präsenz der einzelnen Rollen innerhalb der jeweiligen Produktion.
Da für die verwaltungstechnische Herausforderung, das Geld an die Berechtigten zu verteilen, bislang keinerlei Institution existierte, musste der BFFS diese Lücke schließen und hat im Frühjahr 2014 die deska Deutsche Schauspielkasse geschaffen.
10785 Berlin
+49 30 206546994
info@schauspielkasse.de
www.schauspielkasse.de
Sie ist als reine Verteilstelle konzipiert – ohne eigenen Ermessensspielraum in Bezug auf die Höhe der einzelnen Schauspielanteile. Sie muss sich vielmehr streng an die in den Verträgen fixierten Verteilschemata halten.
Andererseits kann die deska Deutsche Schauspielkasse als schauspielnahe Institution besser auf unsere speziellen Bedürfnisse im Verteilungsprozess Rücksicht nehmen. So muss z. B. niemand aktiv seine Kino- bzw. ProSiebenSat.1-Mitwirkung oder die Anzahl seiner Drehtage melden. Vielmehr holt sich die deska Deutsche Schauspielkasse von ProSiebenSat.1 bzw. Produzenten die für die Aufteilung erforderlichen Daten oder ermittelt sie und geht von sich aus auf die berechtigten Schauspielerinnen und Schauspieler zu. Sie müssen nur ihre Kontakt- und Bankdaten mitteilen und sich gegenüber den Zahlungsträgern mit den Extrazahlungen einverstanden erklären.
Die Kinoerlösbeteiligungen werden erst 2015 fällig. Im Moment ist die deska Deutsche Schauspielkasse vollauf damit beschäftigt, die ca. 500 erfolgreichen ProSiebenSat.1-Altproduktionen abzuwickeln und dafür die einzelnen Folgevergütungen in einer Gesamthöhe von über drei Millionen Euro nach und nach auszuzahlen.
Die Reaktionen der Begünstigten bewegen sich von freudig überrascht bis äußerst dankbar – eine Motivation für das deska-Team und eine Bestärkung für den BFFS-Vorstand, auch mit anderen Sendern Folgevergütungen auszuhandeln.
Aber der Dank gebührt vor allen anderen den vielen Kolleginnen und Kollegen, die durch ihre (zahlende) Mitgliedschaft im BFFS für unseren Berufsstand diese Zusatzvergütungen und die sich selbsttragende deska Deutsche Schauspielkasse erst ermöglicht haben.

Heinrich Schafmeister, 1957 im Ruhrgebiet geboren, dort sozialisiert, wurde Straßen- und Rockmusiker, studiert an der Folkwang-Hochschule Schauspiel und arbeitet seit 1984 als Schauspieler. Er war seit Gründung des BFFS 17 Jahre lang dort im Vorstand zuständig für Sozialpolitik und Tarifverhandlungen und kümmert sich auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand als Bevollmächtigter um Tarifverhandlungen.