Freitag, versetzter Dreh, draußen, usseliges Wetter. Trotzdem: Karl Schiewerling, Bundestagsabgeordneter sowie arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der CDU im entscheidenden Bundestagsausschuss für „Arbeit und Soziales“ nahm sich Zeit, das „Wilsberg“-Team am Set im Münsteraner Hafen zu besuchen und sich ein echtes Bild von unserer Arbeit und unseren sozialen Bedingungen zu machen.
Anlass war ein gemeinsamer Brief, in dem die Schauspiel- und Filmstableute von „Wilsberg“ gefordert hatten, das Koalitionsversprechen bald einzulösen und die für kurz befristet Beschäftigte geschaffene Arbeitslosengeld-Regelung endlich so auszugestalten, dass sie ihre Wirkung auch entfalten kann.
Mit dieser Initiative ist das „Wilsberg“-Team nicht alleine, inzwischen haben sehr viele BFFS-Mitglieder ähnliche Briefe an ihre Bundestagsabgeordneten geschrieben.
Der „Wilsberg“-Brief war an Herrn Schiewerling und an die Kulturstaatsministerin, Frau Grütters gerichtet. Beide kommen aus dem Münsterland, sind mit dem Arbeitslosengeld-1-Thema eng befasst und hatten dem „Wilsberg“-Team bereits zurück geschrieben.
Herr Schiewerling wollte darüber hinaus direkt von den Betroffenen hören, wie ihre Erwerbsbiographien aussehen. Zur Sprache kam, warum trotz regelmäßiger „Wilsberg“-Mitwirkung kaum eine Chance besteht, einen Arbeitslosengeld-Anspruch zu erwerben, warum die verkürzte Anwartschaftsregelung im Prinzip vernünftig und unverzichtbar ist, aber unbedingt funktionstüchtig gemacht werden muss und warum eine Rahmenfristverlängerung dafür keine Ersatzlösung, aber als Ergänzung eine hilfreiche, flankierende Maßnahme sein könnte usw.
Wir vom BFFS-Vorstand freuen uns sehr über die Initiativen der Mitglieder und über die dadurch zustande kommenden Politiker-Reaktionen und -Begegnungen – gerade in diesen Zeiten, in denen andere überbordende politische Probleme im Vordergrund stehen. Wir sind angewiesen und froh über jeden Politiker, der wie in diesem Fall Karl Schiewerling trotz der krisenhaften Großwetterlage die Situation der kurz befristet beschäftigten Kulturschaffenden im Auge behält.
Darum sagen wir ein ganz großes Dankeschön an das „Wilsberg“-Team und an alle anderen Kolleginnen und Kollegen, die mit ihren Briefen helfen, die Aufmerksamkeit der Politik auf unser Schicksal zu lenken.
Heinrich Schafmeister, 1957 im Ruhrgebiet geboren, dort sozialisiert, wurde Straßen- und Rockmusiker, studiert an der Folkwang-Hochschule Schauspiel und arbeitet seit 1984 als Schauspieler. Er war seit Gründung des BFFS 17 Jahre lang dort im Vorstand zuständig für Sozialpolitik und Tarifverhandlungen und kümmert sich auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand als Bevollmächtigter um Tarifverhandlungen.