COME TOGETHER – RIGHT NOW

Heinrich Schafmeister
14. Februar 2016

Der Bundesverband Schauspiel (BFFS) feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Die Mitgliedszahlen wachsen, aber auch die Herausforderungen. Hier nur drei Beispiele:

  1. Am 28. Januar haben die Gespräche mit den ARD-Sendern, der Degeto und der Produzentenallianz begonnen, um eine für alle Seiten faire und handhabbare Branchenlösung zu finden, nach der alle Filmkreative bei ARD-Fernsehproduktionen angemessen vergütet und am Erfolg ihrer Sendungen beteiligt werden können.
  2. Die Novellierung des Urhebervertragsrechts braucht eine breite Unterstützung aller Urheber, ausübenden Künstler und auch die der anderen Kulturschaffenden, wie z. B. der Filmteamleute, die auf den kreativen Beitrag angewiesen sind, aber ohne die diese Kunstwerke nie umsetzbar wären.
  3. Unter dem Druck einer durch Pegida, AFD und anderen Rattenfängern hysterisierten öffentlichen Stimmung sind die Landespolitiker drauf und dran, den öffentlich-rechtlichen Sendern und uns Mitwirkenden das Wasser abzugraben. So müssen wir wieder eine Senkung der Rundfunkgebühren befürchten, die unsere Produktionsbedingungen weiter kastrieren und den Rundfunkanstalten die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags deutlich einschränken wird. Trotz aller berechtigten Kritik und Forderung Richtung ARD & ZDF – gerade wir, die Fernsehschaffenden, müssen das öffentlich-rechtliche System als Garant für eine tolerante, freiheitliche Gesellschaft mit allen Mitteln verteidigen.

Allein diese drei Mammutaufgaben führen uns vor Augen, dass sämtliche Kräfte gebündelt werden müssen. Die Kakophonie, die wir teilweise noch bieten, muss sich in einen vielstimmigen, breiten, weit hörbaren Chor verwandeln.

Schon seit 2010 pflegen wir vom BFFS eine vertrauensvolle und fruchtbare Tarifverhandlungsgemeinschaft mit ver.di, ohne dies je schriftlich festgehalten zu haben. Der Synchronschauspielverband (IVS) und unser BFFS sind beide 2006 gegründet worden. Seitdem hat sich eine immer engere Freundschaft zwischen unseren Schwesterverbänden entwickelt. Aber auch diese Beziehung wurde nie formal besiegelt. In der Vereinigung „Die Filmschaffenden“ sind die meisten Filmverbände organisiert. Allerdings fehlen dort ein paar Schwergewichte, wie der Drehbuch-, der Regie-, der Kameraverband und Filmmusikorganisationen. Auch unsere Schauspielverbände, BFFS und IVS, hatten sich dieser Vereinigung – trotz bewährter, intensiver Zusammenarbeit – formal bisher nicht angeschlossen.

Aber nun wollen wir Flagge zeigen! Der BFFS nimmt seinen zehnjährigen Geburtstag zum Anlass für einen neuen Aufbruch. Er will seine Partnerschaften offiziell untermauern, herauszustreichen und weiter auszubauen:

  • BFFS und ver.di werden ihre bisherige Tarifverhandlungsgemeinschaft vertraglich festschreiben und ihre gemeinsame Arbeitskampfplattform vergrößern, um ihre gewerkschaftlichen und politischen Ziele besser durchsetzen zu können.
  • BFFS und IVS arbeiten Hand in Hand für die Interessen der Schauspielerinnen und Schauspieler im Bereich Film, Fernsehen, Synchron. Die beiden Schauspielverbände bilden eine Einheit…
  • … und sind als solche heute, am 14. Februar, der Vereinigung „Die Filmschaffenden“ offiziell beigetreten. Durch den Beitritt des BFFS-IVS-Schauspielbundes hat sich die Größe der Vereinigung „Die Filmschaffenden“ mit einem Schlag verdoppelt. Möge der bunte Strauß der unterschiedlichen Filmgewerke bereichert durch die fröhliche Farbe der Schauspielleute kräftig blühen.
  • Wir werden natürlich auch auf die Verbände zugehen, die bisher nicht in unsere Bündnisse einbezogen sind.

Denn mit der Vertiefung und Ausweitung unserer Partnerschaften verbinden wir eine Botschaft an alle anderen Verbände:

Lasst uns zusammenrücken – gerade jetzt, in diesen Zeiten!

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