Klassische Schauspielausbildung noch zeitgemäß?

Simone Wagner
16. März 2017

Wünsche – Visionen – Umsetzung

Schauspielstudierende stellen sich vermehrt die Frage, ob die gängigen Inhalte des klassischen Studiums wie Rhetorik, Sprecherziehung und Rollenstudium ausreichen, um sich den gewachsenen Anforderungen in diesem Berufsfeld stellen zu können. Es sollte zukünftig ebenfalls Augenmerk auf Themen wie Marketing und sozialpolitische Bildung gelegt werden und die Eigenverantwortlichkeit im künstlerischen Weiterbildungsprozess besser heraus gearbeitet werden.

Der BFFS befasst sich im Ressort „Aus -und Weiterbildung“ mit solchen Themen und prüft Lösungsansätze und Praxistauglichkeit solcher Denkanstöße.

Zu diesen sensiblen und diffizilen Themen findet im April in Bonn ein Symposium statt, bei dem sich Studierende und hochkarätige Experten austauschen können.

Der BFFS beteiligt sich ebenfalls an diesem Symposium und legt allen Interessenten, nicht nur Studierenden sowie Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern, sondern allen, die sich mit den Entwicklungen unseres Berufsbildes beschäftigen, eine Teilnahme nahe. Nähere Informationen erhalten Sie in dem weiterführenden Artikel von unserem BFFS-Mitglied, Schauspieler und Hochschullehrer der  Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Prof. Dominik Schiefner.

Bundesweites Symposium zum Thema „Zukunft der Schauspielausbildung“

Gastbeitrag von Prof. Dominik Schiefner

Das Berufsbild des darstellenden Künstlers in seiner aktuellen Form in einer multikulturellen und medialen Gesellschaft ist auf dem Weg einer Neuformulierung, um seiner Funktion als zentraler Spiegel und Plattform für gesellschaftliche Themen und Auseinandersetzungen gerecht zu werden.

Schauspielerinnen und Schauspieler in dieser Gesellschaft werden künftig mit einem Berufsbild konfrontiert sein, das neben den künstlerisch-praktischen Fähigkeiten ein hohes Maß an Empathie für sozialpolitische Vorgänge sowie Eigenverantwortlichkeit und die Bereitschaft zur Erarbeitung und Erprobung von innovativen künstlerischen Konzepten verlangen wird.

Die Schauspiel-Studierenden von heute werden das Theater von morgen prägen und formen. Aber wie?

Ausgehend von dem Vortrag zweier Studierender bei der ersten bundesweiten Ensembleversammlung in Bonn werden sich am 29.4.2017 Studierende, Dozierende und Vertreter aus der Praxis an der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn treffen, um aktuelle und zukunftsweisende Wünsche, Gedanken und Visionen zu diskutieren und zu konkretisieren. Wir stellen uns die Frage, wie die Schauspielausbildung künftig aussehen sollte und kann. Was sollen die Studierenden erlernen und erleben?

Um sich diesem komplexen Thema zu nähern, werden während des Symposiums Impulsvorträge und Diskussionsrunden unter der Leitung von Experten der Szene stattfinden. Unsere Gäste sind u.a. Julia Beerhold (Vorstand BFFS), Janina Benduski (Vorsitzende des BFDK - Bundesverband freie darstellende Künste), Lisa Jopt (Vorstand des ensemble-netzwerkes), Prof. Marion Tiedtke (designierte Chefdramaturgin Schauspiel Frankfurt), Jakob Arnold (Vorstand des jungen ensemble-netzwerkes) , Sören Fenner (Vorstand von art but fair e.V) Shenja Lacher (Schauspieler), Roland Matthies (Professor für Performance Kunst) und Prof. Titus Georgi (Vorsitzender der SKS).

Ein Tag zum Mit-, Um- und Weiterdenken.

Informationen und Anmeldungen bis 22. April unter www.schauspielsymposium.de oder per Telefon unter +49 (0)2222 93 21 1717.

Prof. Dominik Schiefner (Fachgebietsleiter Schauspiel der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft und Vorstand des Organisationsteam des Symposium)