5. Was will Ihre Partei tun, um die Elternschaft für die wachsende Zahl der atypisch Beschäftigten zu erleichtern?
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist weiterhin eine der größten Herausforderungen für Familien, nach wie vor allem für Frauen. Für atypisch Beschäftigte trifft dies in besonderem Maße zu. Wir wollen dafür sorgen, dass Eltern nicht die Puste ausgeht. Wir wollen prekäre, also unsichere Beschäftigung eindämmen. Das heißt insbesondere: sachgrundlose Befristung abschaffen, Leiharbeitskräfte ab dem ersten Tag gleich bezahlen und Minijobs durch sozialversicherungspflichtige Jobs ersetzen. Zudem fordern wir mehr Mitsprache der Beschäftigten bei dem Umfang, der Lage und dem Ort ihrer Arbeit. Dazu gehört auch ein Rückkehrrecht auf den alten Stundenumfang nach (z.B. familienbedingter) Teilzeit. Mit unserem Konzept KinderZeit Plus wollen wir Familien gezielt fördern. Wir entwickeln das Elterngeld weiter und machen es rechtlich möglich, auch nach dem ersten Geburtstag des Kindes phasenweise die Arbeitszeit zu reduzieren. Familien bekommen damit mehr Beweglichkeit. Denn es sind nicht nur die Kleinsten, die ihre Eltern brauchen. Die KinderZeit Plus kann genommen werden, bis die Kinder 14 Jahre alt sind. So bekommen auch Eltern mit geringem Einkommen mehr Spielraum, um sich Zeit für ihre schon etwas größeren Kinder zu nehmen.
Wir werden außerdem deutlich mehr in gute Kitas investieren. Gerade atypisch Beschäftigte brauchen Betreuungsangebote, die ihre Bedürfnisse und die ihrer Kinder stützen.

Heinrich Schafmeister, 1957 im Ruhrgebiet geboren, dort sozialisiert, wurde Straßen- und Rockmusiker, studiert an der Folkwang-Hochschule Schauspiel und arbeitet seit 1984 als Schauspieler. Er war seit Gründung des BFFS 17 Jahre lang dort im Vorstand zuständig für Sozialpolitik und Tarifverhandlungen und kümmert sich auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand als Bevollmächtigter um Tarifverhandlungen.