Ist jetzt alles unständig oder was? (2. Teil)

Heinrich Schafmeister
8. November 2018

Apropos Kopf – was ist jetzt das Schlauste?

An alle, die momentan wegen der Unständigkeitsgeschichte wütend mit dem Kopf durch die Wand wollen, oder „den Kopf fordern“ von denen, „die uns das eingebrockt haben“ – lasst uns bitte einen kühlen Kopf behalten. Die Unständigkeit nützt jedenfalls für unsere Rente.

Der ungeheure Aufwand mit der Überprüfung jeder Beschäftigungsinsel, das Unständigkeitskuddelmuddel, die Berufsmäßigkeit abzuklopfen und zu klären, in welche Versicherungszweige welche Beiträge fällig werden, der Hindernislauf zur Rückerstattung überzahlter Beiträge, die Fehlerquellen, die Haftungsrisiken, die Kostenexplosionen sind Horrorszenarien, die vor allem unseren Produzenten arge Kopfschmerzen bereiten. Sie sind es, die sich einen Kopf machen müssen, die radikal umdenken müssen, wenn die Sozialversicherungsträger mit dem Besprechungsergebnis Ende November eine neue Sozialversicherungspflicht vorschreiben. Über die Jahrzehnte hat sich in den Köpfen der Produzenten festgesetzt: Geringe Vertragszeiten bedeuten geringe Sozialabgaben. Dieses Denken führt nun ins Gegenteil.

Die Gewerkschaften BFFS und ver.di bleiben im Dialog mit ihrem Tarifpartner, der Produzentenallianz, und sind gespannt, welchen Weg sie und die Produzenten einschlagen werden. Und wenn sich am Ende der ganzen sozialversicherungsrechtlichen Umwälzungen die allgemeine Aufregung gelegt hat, werden wir wohl unterm Strich besser sozial abgesichert sein als zuvor.

Seite 1: Die Sozialversicherungsträger geben bald die Antwort …
Seite 2: Was ist die „Beschäftigungsinsel“-Theorie? …
Seite 3: Welche Leistungen bzw. Tage müssen bei den Beschäftigungsinseln berücksichtigt werden? …
Seite 4: Welche Beiträge werden für welche Sozialversicherungszweige fällig? …
Seite 5: Was passiert, wenn sich die Versicherungszeiten verschiedener Engagements überlappen? …
Seite 6: Apropos Kopf – was ist jetzt das Schlauste? …