Der Deutsche Fairnesspreis, verliehen von BFFS und ver.di, nimmt Fahrt auf. Da er in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen wird, ist die Straße, auf der diese Fahrt stattfindet naturgemäß eine unbekannte. Aber schon jetzt kann man sagen, dass er einen Nerv trifft.
Am Freitag den 10.5 traf in den Räumen der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ein Treffen der relevanten Filmverbände statt, die sich entschieden haben, an der Findung des Preisträgerfilms teilzunehmen. Sie waren aufgefordert, je einen Vorschlag für ein Filmwerk zu machen, das das Thema Diversität in herausragender Weise zum Thema macht oder passiv durch Beachtung von Diversität bei der Besetzung vor und hinter der Kamera in selbstverständlicher Weise transportiert.
Ausgehend von dem Gedanken, dass wir unsere Interessen immer auch in dem größeren Zusammenhang betrachten, in dem sie überhaupt erst möglich sind, haben wir uns mit den Kolleginnen und Kollegen von ver.di dafür entschieden, das Thema Fairness selbst in das Zentrum unserer Suche zu stellen und jene Menschen zu ehren, die ihre Verantwortung als Filmschaffende für die Wahrnehmung und Meinungsbildung der Menschen wahrnehmen, um den Begriff der Fairness zeitgemäß zu prägen.
Bei dem Treffen der Verbände am 10.5 wurde deutlich, wie stark das Bedürfnis in der Branche nach dieser Prägung ist. Die Diskussion war lebhaft und differenziert. Strategien, wie das Thema Diversität am effektivsten in einem Film platziert werden kann, kamen darin eben so vor, wie die Frage nach der Realisierbarkeit unter möglichst fairen Produktionsbedingungen.
Herausgekommen ist eine Longlist von 9 Filmen, aus denen nun die Jury, bestehend aus 5 Filmschaffenden von BFFS (Simone Wagner), ver.di (Nicole Birkholz), BVC (Stephanie Maile), VDD (Christian Lex) und ProQuoteFilm (Sheri Hagen) den Preisträgerfilm zu finden aufgefordert ist.
Wir danken den Kolleginnen und Kollegen der Verbände BVFT, VDRSD, BVM, VDD, BVC, BVL, VDT, ProQuote Film und BVP, die zusammen mit ver.di und dem BFFS sich an dieser Vorauswahl und an der anregenden Diskussion beteiligt haben.
Hier die Longlist:
VORSCHLÄGE
MARIO
Regie: Marcel Gisler
Schweiz 2018 | 119 min | OF | Farbe | FF 2018
Produktion Rudolf Santschi, Theres Scherer-Kollbrunner
DR. KLEIN
Casting Director: Stefany Pohlmann
Serie / 62 Folgen à 44 min in fünf Staffeln | D 2014 - 2019
Produktion: Bavaria Filmproduktion für das ZDF
JIBRIL
Buch und Regie: Henrika Kull
Deutschland 2018 | Deutsch, Arabisch | 83’
Produktion: Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
NUR EINE FRAU
Buch: Florian Öller u.a./ Regie: Sherry Horman,
Kamera Judith Kaufmann
Produktion: Vincent TV, D2019. 90 Minuten
BEAT
Regie: Marco Kreuzpainter
Serie für Amazon Prime Video
D 2018 | / Staffel mit 7 Folgen à 54-70 min
Produktion: Hellinger /Doll Filmproduktion, Pantaleon Films, Warner Bros.
Tatort „ALLES WAS SIE SAGEN“
Regie: Özgür Yildirim
D 2018 | 88 min
Produktion: Wüste Medien GmbH
EDEN
Regie: Dominik Moll
Serie für Arte und ARD, sechs Folgen, Gesamtlänge 4h 37min
D+F 2018-2019
Produktion: Lupa film GmbH, Port au Prince Film & Kultur Produktion GmbH, Atlantique Productions, Arte, SWR
GOLDFISCHE
Buch + Regie: Alireza Golafshan
D 2019 | 1h 52min
Produktion: Wiedemann & Berg Filmproduktion in Koproduktion mit Seven Pictures Film und Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion

Hans-Werner Meyer, aufgewachsen im Norden von Hamburg, gründete in seiner Jugend eine A-Capella-Gruppe, bevor er zur Schauspielerei kam. Er verbrachte die ersten Jahre nach der Schauspielschule am Bayerischen Staatsschauspiel und der Schaubühne Berlin und arbeitet seitdem in wechselnden Engagements bei Film, Fernsehen und im Theater. Im Jahr 2006 gründete er zusammen mit Michael Brandner und 5 weiteren Kolleg*innen den BFFS. Die A-Capella-Gruppe gibt es noch.