Nach verschiedenen bilateralen Gesprächen in den letzten Wochen zwischen den Vorstandsmitgliedern des BFFS und der Geschäftsführung der GVL fand heute Nachmittag eine zentrale Telefonkonferenz statt, in der die weiteren Schritte abgestimmt wurden. Die besprochenen Maßnahmen werden nun in den nächsten Tagen weiter konkretisiert und bekannt gegeben. Folgende Punkte stehen schon jetzt fest:
- Die kurzfristige Nothilfe der GVL, die aus dem separaten Sozialfond unabhängig von den Verteilungsgeldern finanziert wird, richtet sich an alle Künstler*innen, die nicht fest angestellt sind und in der Vergangenheit bereits von der GVL Zahlungen erhalten haben. Besondere Nachweise müssen bei den Abgaben nicht erbracht werden. Insgesamt stehen in dem Sozialfonds momentan noch bis zu 4 Mio. Euro für alle Berechtigten der GVL diese Nothilfe zur Verfügung. Weitere Informationen sind in unserer Meldung vom 22.03. 18.30 Uhr zu finden.
- Die Nachverteilung der ZPÜ-Gelder für die Jahre 2010 bis 2012 erfolgt bis Mitte April. Hier stehen rund 3,4 Mio. Euro für die Künstler*innen im AV-Bereich bereit. Ursprung dieser Gelder ist der Verhandlungserfolg der GVL gegenüber den Smartphone- und Tablet-Herstellern, die sich über ein Jahrzehnt geweigert hatten Zahlungen zu leisten.
- Für die zu überbrückenden finanziellen Zwischenräume wird die GVL ein Vorschusssystem auf kommende Verteilungen in Gang setzen. Das System wird eine Verrechnung mit künftigen Auszahlungsansprüchen vorsehen und dementsprechend nicht aus dem Sozialfond gespeist. Die genaue Gestaltung des Modells wird aktuell berechnet, weitere Informationen hierzu folgen in Kürze. Auf diese Weise wird die GVL nach besten Kräften einen Anteil zur Existenzsicherung der Kunstschaffenden leisten.
Diese und weitere Maßnahmen werden zwischen dem Vorstand des BFFS und der Geschäftsführung der GVL fortwährend besprochen und entwickelt. Natürlich stehen auch die Mitarbeiter*innen der GVL unter dem Einfluss der Corona-Krise und müssen entsprechende Einschränkungen hinnehmen. Trotzdem sind wir sehr zuversichtlich, dass all dieser Unwägbarkeiten und Entwicklungen zum Trotz hier möglichst schnelle Hilfe eingerichtet werden kann.
Dr. Till Valentin Völger wurde am 13. August 1987 in Berlin geboren. Schon in jungen Jahren wirkte er bei verschiedenen schulischen Theaterprojekten mit und ist seit mittlerweile über zwanzig Jahren als Synchronschauspieler tätig. Von 2008 bis 2013 studierte Till Völger Rechtswissenschaften an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und promoviert seit seinem Abschluss im Fachbereich Urheberrecht. Seit 2009 ist er ordentliches Mitglied des IVS und wurde Mitte 2014 in den Beirat der GVL berufen.