E-Casting in Zeiten der Pandemie

Simone Wagner Heinrich Schafmeister
24. Februar 2021

BFFS und BVC nehmen gemeinsam Stellung

Wer in diesen Pandemiezeiten für E-Castings Anspielpartner*innen nach Hause einlädt, tut sich und den Caster*innen keinen Gefallen. Sich selber nicht, weil so die eigene und die Gesundheit anderer leichtsinnig aufs Spiel gesetzt wird. Den Casting-Direktor*innen nicht, weil sie auf gute Schauspieler*innen Wert legen und sich vom vermeintlich perfekten Drumherum weder ablenken, noch beeindrucken lassen. Außerdem gibt es viele praktische Alternativen zu Anspielpartner*innen vor Ort.

In einem gemeinsamen Schreiben betonen unser Bundesverband Schauspiel (BFFS) und der Bundesverband Casting (BVC)„Die aktuellen Corona-Regeln sind einzuhalten!“ – und bitten – „darauf zu verzichten, bei der Herstellung des E-Castings, Anspielpartner*innen nach Hause einzuladen!“

Hier die Erklärung des BVC und des BFFS im Wortlaut:

E-Casting in Zeiten der Pandemie

Das Corona-Virus stellt Schauspieler*innen, Casting-Direktor*innen, Produzent*innen und alle, die an der Besetzung von Filmwerken mitwirken, vor ungeahnte Herausforderungen. Dreharbeiten können nur unter hohen Sicherheitsauflagen durchgeführt werden, Corona bedingte Drehausfälle stellen für Produktionsunternehmen ein hohes wirtschaftliches Risiko dar.

Unter gesundheitlichem Aspekt in Zeiten der Pandemie ebnet E-Casting einen sicheren Weg, schauspielerische Qualitäten unter Beweis stellen zu können – vorausgesetzt, alle halten sich an die Regeln!

Für uns alle! gelten Corona-Regeln, also die Einschränkungen, die von Bund und Ländern beschlossen wurden. In jeder Berufsgruppe machen sich die Menschen Gedanken, wie sie ihrer Arbeit nachgehen können und sich gleichzeitig vor Corona schützen. Wie in allen anderen Lebensbereichen gilt zurzeit auch für die Herstellung eines E-Castings: Die eigene und die Gesundheit anderer darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Auch nicht um „das beste Tape“ abzuliefern.

Die aktuellen Corona-Regeln sind einzuhalten!
Wir bitten darauf zu verzichten, bei der Herstellung des
E-Castings, Anspielpartner*innen nach Hause einzuladen!

Vertraut den Caster*innen. Sie sind geschult und erfahren genug, aus all den verschiedenen Ansätzen eines self-tape die Qualität der verschiedenen Schauspieler*innen zu erkennen und für die jeweilige Produktion die richtige Vorauswahl zu treffen. Sie lassen sich nicht von Ausstattung oder ähnlichem verführen. Sie suchen die beste Besetzung, nicht die schon (perfekt) gefilmte Szene!

Niemand muss für ein E-Casting irgendwelche Risiken eingehen; denn es gibt viele praktische Alternativen zu einem Anspielpartner vor Ort:

  • Digitale Möglichkeiten wie Zoom oder Skype um virtuelle Anspielen zu ermöglichen
  • Die Datenbanken für Schauspieler haben Tools für virtuelle Castings!
  • Anlegen eines Pools von Anspielpartner*innen innerhalb des BFFS oder im Freundeskreis im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“, um einen digitalen Partner zu finden
  • Dialogpartner am Telefon
  • One on One mit Caster*innen via Zoom usw.
  • Aktion / Reaktion mitspielen
  • Unterstützung innerhalb des BFFS oder im Freundeskreis bei technischen Problemen bei self- tapes
  • Apps wie LINE LEARNER, die es ermöglichen, den Anspiel-Text vorher einzusprechen oder einfach über eine Sprachmemo

Dieser deutliche Hinweis erscheint uns notwendig, denn niemand sollte sich und andere in gesundheitliche Gefahr bringen.

Wir wünschen beim E-Casting ein gutes Gelingen, reichlich Erfolg und vor allem viel, viel Spaß!

Bundesverband Schauspiel e. V. (BFFS)

Bundesverband Casting e. V. (BVC)