BFFS-Aktion „Ich bin preiswert“ beim Deutschen Fernsehpreis führt zur Gründung der DafF

BFFS Geschäftsstelle
8. März 2021

Stichtag: 09.10.2010

Im Jahr 2010 wollten die vier maßgeblichen Sender – ARD, ZDF, RTL und Pro7Sat1 – den von ihnen gestifteten Deutschen Fernsehpreis nicht mehr an einzelne Kreative, sondern nur noch den Filmwerken selbst und damit implizit an die Gesamtheit der Mitwirkenden verleihen. Als Grund wurde genannt, so solle die generell zu lange Veranstaltung gekürzt und Neiddebatten aus dem Weg gegangen werden. Von uns Filmkreativen wurde das als Entwertung unserer Arbeit verstanden, die hinfort nur noch pauschal als ein Beitrag unter vielen zu einem irgendwie preiswerten Produkt wahrgenommen werden konnte.

Im Kern ging es uns um Wertschätzung unserer Arbeit. Wir Filmkreativen begreifen uns als Künstler*innen, die ihre Kunst zwar in den Dienst eines Gemeinschaftswerkes, nämlich des Films, stellen. Aber um diese Kunst ausüben zu können, benötigen wir Kriterien. Was ist gutes Schauspiel? Um das beurteilen zu können, sind Preise aus unserer Sicht da.

Aus diesem Grund hat der BFFS am 09.10.2010 beim Deutschen Fernsehpreis die Aktion „Ich bin preiswert“ durchgeführt. Viele Laudator*innen und Preisträger*innen trugen für alle Kameras sichtbar eine Anstecknadel mit diesem Text.

Diese Aktion führte am 17.12.2010 zur Gründung der Deutschen Akademie für Fernsehen, die in der Folge die Ausrichtung des Deutschen Fernsehpreises übernahm und die Palette der individuellen Preisträger erweiterte, statt, wie von den Sendern ursprünglich geplant, das Konzept individueller Preisträger ganz abzuschaffen.