BFFS-Aktion „Wir gehen baden – und mit uns die Kultur“

BFFS Geschäftsstelle
9. März 2021

Stichtag: 25.06.2011

Der BFFS ist nicht nur eine Gewerkschaft von Arbeitnehmer*innen, sondern auch ein Berufsverband von Künstler*innen, da wir als Schauspieler*innen sowohl das eine als auch das andere sind. Deshalb finden sich in unserem Werkzeugkasten zur Durchsetzung unserer Interessen neben klassischen Arbeitskampfmaßnahmen auch andere Möglichkeiten, auf unsere Themen und Forderungen aufmerksam zu machen. Das Motto des BFFS war von Anfang an daher auch: „Wir kommen Euch anders.“ Damit konnten wir nicht nur ein Moment der Überraschung und damit erhöhter Aufmerksamkeit erzeugen, sondern auch unseren Anspruch untermauern, dass nicht nur unser Beruf, sondern auch der Kampf für unsere gemeinsamen Interessen Spaß machen sollte.

Anlässlich der Eröffnung des Münchener Filmfestes veranstaltete der BFFS am 25.06.2011 eine Art Happening am und im Brunnen des Münchener Stachus. Unter dem Titel „Wir gehen baden – und mit uns die Kultur“ trafen sich über 150 Kolleg*innen, unter ihnen viele namhafte, um auf die vielen Missstände hinzuweisen, denen unser Berufsstand direkt oder indirekt ausgesetzt ist, und genau das zu tun – sie gingen baden – und, na klar, ließen sich dabei fotografieren. Wer darüber berichten wollte, kam nicht umhin, auch über die Forderungen zu berichten, die wir damit verbunden hatten.

Diese Forderungen waren:

1.         Wertschätzung von Qualität
2.         Keine Dumping-Finanzierung
3.         Kein Missbrauch von Spielfreude
4.         Kostenverantwortung
5.         Ausbildungsverantwortung
6.         Einhaltung der bestehenden Arbeitsgesetze
7.         Durchsetzung der Erlösbeteiligung
8.         Faire Gagen

Diese Aktion kann als eine Art Initialzündung für unsere weitere gewerkschaftliche Arbeit verstanden werden. Die meisten dieser Forderungen sind mittlerweile Gegenstand regulärer Verhandlungen und die Legitimität dieser Forderungen würde heute keiner mehr abstreiten. So gibt es zwar immer noch sogenannte Sondergagen, die unter denen von Filmtieren liegen, aber durch die in unseren Tarifverträgen festgelegte Gagenuntergrenze für Berufsanfänger*innen kann immerhin keiner mehr behaupten, es seien „faire Gagen“.