IVS & Marcus Off erstreiten Folgevergütung

BFFS Geschäftsstelle
24. März 2021

Stichtag 10.04.2017

Es ist und bleibt einer der entscheidendsten Momente in der Entwicklung der Synchronbranche. Nach über 10 Jahren des Kampfes konnte unser Kollege Marcus Off am 10.04.2017 das richtungsweisende Urteil gegen den Walt Disney Konzern erringen – und seinen Anspruch auf eine angemessene Nachvergütung seiner Leistung durchsetzen.

Mit den Filmen der Reihe „Fluch der Karibik“, in denen Marcus Off dem US-Schauspieler Johnny Depp in seiner Rolle des Captain Jack Sparrow seine Stimme lieh, konnte Disney einen immensen finanziellen Erfolg verzeichnen. Ein Erfolg, der auf die Leistung der Kreativen zurückgeht, die dieses Werk überhaupt erst haben entstehen lassen. Die Forderung unseres Kollegen gegenüber Disney, ihm in Anbetracht seiner Leistung die vom Gesetz vorgesehene angemessene Vergütung zukommen zu lassen, wies der Konzern strikt ab. Was folgte, war ein jahrelanger Rechtsstreit, durch den unser Kollege Marcus Off beruflich massive Einbußen hinnehmen musste, die er auch heute noch spüren kann. Denn wer „unbequem“ wird und sich gegen seinen Arbeitgeber auflehnt, der wird geschnitten …

Gemeinsam mit dem InteressenVerband Synchronschauspieler e.V. (IVS) – der das Verfahren finanzierte – entschied sich unser Kollege, ein Zeichen zu setzen und ein Grundsatzurteil zu erstreiten. Dieses Urteil erst war der Türöffner für Folgeverfahren und schließlich die Verhandlung und den Abschluss der Gemeinsamen Vergütungsregel im Bereich Synchron mit einigen Verleihern. Ein Anfang, dem noch weitere Vereinbarungen folgen werden.