Selbstverpflichtung zu ökologischen Mindeststandards

Heinrich Schafmeister
22. Oktober 2021

BFFS unterstützt die Nachhaltigkeitsinitiative von „Green Shooting“

Als Schauspieler*innen und Mitglieder des Bundesverband Schauspiel fühlen wir uns mitverantwortlich für unsere Film- und Fernsehlandschaft, die wiederum Verantwortung zu tragen hat, für nachhaltigere und umweltschonendere Dreharbeiten zu sorgen. Denn auch unsere Filmindustrie verursacht hohe CO2-Emissionen und verbraucht viele Ressourcen. Wir wollen nicht warten, bis die Politik uns dazu Vorschriften macht, sondern selbst aktiv werden.

Viele unserer Mitglieder haben sich für grünes Drehen stark gemacht. Unsere Patinnen Esther Roling und Sandra Fleckenstein haben sich diesem Thema verschrieben. Und unser Bundesverband Schauspiel hat bereits im Frühjahr 2021 zusammen mit seinen Tarifpartnern ver.di und Produzentenallianz sowohl im neuen Mantel- als auch im neuen Schauspieltarifvertrag geregelt, dass die Tarifparteien die Anforderungen für nachhaltiges grünes Drehen, die vonseiten der Filmförderer, Sender und anderen Auftraggebern gestellt werden, ausdrücklich anerkennen wollen.

Fraglich war nur: Wie würden diese Anforderungen aussehen? Würden die Produktionsunternehmen künftig alle nach unterschiedlichen Auflagen für grünes Drehens arbeiten müssen? Oder würde unsere Branche in der Lage sein, einen einheitlichen Standard zu entwickeln, auf den sich alle Branchenteilnehmer – auch wir Schauspieler*innen uns – verlassen können? Dem Arbeitskreis „Green Shooting“ ist nun Letzteres gelungen (siehe Pressemeldung des Arbeitskreises „Green Shooting“).

MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen, © MFG Baden-Württemberg / Jacqueline Krause-Burberg

Schon seit 2017 tüftelt dieser Arbeitskreis, der vom Geschäftsführer der baden-württembergischen Filmförderung, Carl Bergengruen, initiiert und geleitet sowie von Experten und klimaaktiven Filmschaffenden begleitet wurde, an einem Katalog von Muss- und Soll-Richtlinien (siehe Ökologische Mindeststandards für deutsche Kino-, TV- und Online-/VoD-Produktionen).

Ab Anfang 2022 sollen sie für alle Film- und Fernsehproduktionen gelten – zumindest für die der Produktionsunternehmen, Sender, Streaming-Dienstanbieter und Filmförderer, die sich nun gemeinsam zu diesen Mindeststandards ökologischen, nachhaltigen Drehens selbst verpflichtet haben.

Unser Bundesverband Schauspiel freut sich über diese geglückte Kraftanstrengung des Arbeitskreises „Green Shooting“, gehört zu den ersten Unterstützern unter den Filmschaffenden-Verbänden und appelliert auch an die anderen Branchenteilnehmer, sich diesem Bündnis für nachhaltiges Drehen anzuschließen.