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BFFS gründet gemeinsam mit Kultur- und Medienpartnern Netzwerk und Job-Portal „new-start.media“ für geflüchtete Kultur- und Medienschaffende aus Ukraine und Russland

BFFS Geschäftsstelle
17. März 2022

Der Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) startet zusammen mit ver.di, ARD, BDZV, Deutschlandradio, Produzentenallianz, RSF, TPR, VDZ, und ZDF eine Initiative, um Kriegsgeflüchteten für ihren Aufenthalt in Deutschland die Suche nach Beschäftigung zu erleichtern. #StandWithUkraine

Berlin, 17. März 2022 – Die Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände der Kultur-, Film- und Medienwirtschaft vernetzen sich, um erfahrbare Solidarität für Kultur- und Medienschaffende aus der Ukraine und Russland zu leisten. Kriegsgeflüchtete, die seit dem am 24. Februar begonnenen Angriffskrieg nach Deutschland kommen, sollen für ihren Aufenthalt bei der Arbeitssuche ab sofort Hilfestellung erhalten. Dafür will das stetig wachsende Netzwerk, das Theater, Musikbühnen, Filmproduktionen, privatwirtschaftliche und öffentlich-rechtliche Rundfunkveranstalter, Onlinemedien und Presseverlage umfasst, Jobangebote auf dem neuen Portal „new-start.media“ seines Kooperationspartners Jobnet.AG bündeln. Die Arbeitgeber der Branchen bemühen sich um zusätzliche Stellenangebote und Projektbeschäftigung, die sich besonders für Kriegsgeflüchtete eignen. Das Job-Portal soll kurzfristig online gehen.

„Der von der russischen Regierung begonnene Krieg richtet sich auch gegen unsere Kolleg*innen. Mit dieser Initiative wollen wir ein Zeichen der Solidarität für die Geflüchteten beider Länder setzen. Den Menschen genau jetzt eine Perspektive zu bieten und dafür zu sorgen, dass sie auch hier ihren Berufen nachgehen sowie die hiesige Kultur- und Medienvielfalt bereichern können, sehen wir als wichtigen Beitrag des Zusammenstehens“, erklärt Bernhard F. Störkmann, Rechtsanwalt und geschäftsführender Justiziar des BFFS.

„Mit diesem wichtigen Zeichen von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden unserer Branche, leisten wir einen notwendigen Beitrag zur Willkommenskultur für unsere ukrainischen Kolleg*innen“, sagt Antoine Monot, Jr., Vorstandsmitglied des BFFS.

Die auf Arbeitnehmerseite beteiligten Gewerkschaften und Verbände engagieren sich mit ihren Mitgliedern durch Berufspatenschaften zu Kolleg*innen, die nach ihrer Flucht in Deutschland eine Exil-Existenz aufbauen müssen.

Betroffene des Krieges sind aus Sicht der Initiatoren auch aufgrund von Zensur und praktischer Berufsverbote aus Russland geflohene Kulturschaffende sowie Journalist*innen. Für sie muss es bevorzugte Einreise und Aufenthaltsmöglichkeiten geben. So wie ihre ukrainischen Kolleg*innen stehen sie für eine auf Presse-, Kunst- und Meinungsfreiheit fußende demokratische Gesellschaft und werden zu angeblichen Feinden des russischen Staates kriminalisiert. Auch hier will das Netzwerk unterstützend tätig werden.

Das Netzwerk wird außerdem als Ansprechpartner für die Bundes- und Landesregierungen agieren, um nötige Anforderungen zur besseren Beschäftigungsperspektive und Arbeitsmarktintegration für Kriegsgeflüchtete gebündelt mit der Politik zu beraten.

Das Netzwerk steht für weitere Gewerkschaften und Verbände offen.

Beteiligte Initiatoren des Netzwerks sind:
ARD, Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverlage (BDZV), Bundesverband Schauspiel (BFFS), Deutschlandradio, Produzentenallianz, Reporter ohne Grenzen (RSF), Tarifverband Privater Rundfunk (TPR), Medienverband der Freien Presse (VDZ), Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - ver.di und ZDF.

Honorarfreies Foto von Bernhard. F. Störkmann (© Kornelia Boje) zum Download

Honorarfreies Foto von Antoine Monot, Jr. (© Josef Fischnaller) zum Download

Über den Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS):
BFFS steht für Bühne, Film, Fernsehen, Sprache. Gegründet 2006 ist der BFFS als Verband und Gewerkschaft mit seinen über 3.800 Schauspieler*innen inzwischen die größte nationale Schauspielorganisation und mitgliederstärkste Berufsvertretung der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft. Der BFFS vertritt die berufsständischen sowie gewerkschaftlichen Interessen der Schauspieler*innen in Deutschland. Er will die kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen, tariflichen und sozialen Rahmenbedingungen verbessern bzw. schaffen, die sowohl den einzigartigen Schauspielberuf schützen, bewahren und fördern als auch die besondere Lebens- und Erwerbssituation der Künstler*innen berücksichtigen, die diesen Schauspielberuf ausüben. Der Vorstand des BFFS arbeitet ehrenamtlich.

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