BFFS befragt Schauspieler*innen zu ihren Erfahrungen mit der Darstellung von Sexualität. Die Ergebnisse sind besorgniserregend.
Berlin, 28. Juni 2022 – Anlässlich einer BFFS Veranstaltung auf dem Münchener Filmfest am 30.06.2022 mit dem Titel: „Ein neuer Beruf stellt sich vor: Intimacy Coordinating und die Professionalisierung der Darstellung von Intimität“ wird der BFFS die Ergebnisse einer Studie veröffentlichen zum Thema: „Erfahrungen von Schauspieler*innen mit Nacktheit und simuliertem Sex!“ Intimität und sexualisierte Gewalt in Filmen: Begünstigen solche Szenen Grenzüberschreitungen im Zusammenhang mit der schauspielerischen Arbeit? Der BFFS hat in Kooperation mit dem Institut für Medienforschung der Universität Rostock und dem culture change hub eine Umfrage unter Schauspieler*innen zu ihren Erfahrungen mit ihrer beruflichen Arbeit in solchen Szenen durchgeführt. Zentrale Ergebnisse:
Leslie Malton, Vorsitzende des BFFS zu den Ergebnissen: „Unsere Umfrage unter Kolleg*innen macht uns nochmal deutlich, wie vulnerabel die schauspielerische Arbeit an diesen herausfordernden Szenen ist. Und dass wir einen professionelleren Arbeitsrahmen brauchen, um Grenzverletzungen für Schauspieler*innen zu vermeiden.“ „Darstellungen von Intimität und sexualisierter Gewalt sind ein sehr verletzlicher Bereich und müssen als Choreografie verstanden und umgesetzt werden. Es muss keine erotische Stimmung erzeugt werden, um mitreißende Szenen zu kreieren. Gutausgebildete Intimacy Coordinator sorgen für eine desexualisierte Arbeitsweise und die Sicherheit, dass innerhalb der professionellen Grenzen von Schauspieler*innen gearbeitet wird. Erst dann kann sich Kreativität wirklich entfalten“, so Barbara Rohm, Leiterin der ersten Intimacy Coordinating Weiterbildung im deutschsprachigen Raum. „Die Einführung von Intimacy Coordinating in Deutschland als professionelle Begleitung und Betreuung der schauspielerischen Arbeit bei Intim-, Nackt, bzw. Sexszenen halten wir für einen wichtigen Schritt, im Sinne der Prävention von Grenzüberschreitungen. Dabei ist uns wichtig, dass in der Weiterbildung für angehende Intimacy Coordinator ein hoher Qualitätsmaßstab angesetzt wird. Künftige Intimacy Coordinatoren müssen mit dem notwendigen Handwerkzeug für die optimale Unterstützung von Schauspieler*innen ausgestattet werden“, so Bernhard Störkmann, Justiziar des Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS). Die Veranstaltung des BFFS auf dem Münchener Filmfest will über Wege zur Risikobegrenzung und Prävention durch Intimacy Coordinating sprechen. Die erfahrene Intimitäts-Koordinatorin und Ausbilderin Laura Rikard von Theatrical Intimacy Education, USA, wird in ihrem Vortrag die Entstehungsgeschichte und die Arbeitsweise von Intimacy Coordinating beleuchten. Danach werfen wir ein Schlaglicht auf den ersten Weiterbildungsgang im deutschsprachigen Raum für Intimacy Coordinator von culture change hub, der mit der Unterstützung des BFFS, dem Medienboard Berlin Brandenburg, der Moin Filmförderung, dem Österreichisches Filminstitut und Focal Schweiz durchgeführt wurde. VERANSTALTUNGSORT: Theatersaal im Amerikahaus
LIVESTREAM: Die Veranstaltung wird über den YouTube Kanal des BFFS im Livestream übertragen.
INTERVIEWPARTNERINNEN: Leslie Malton, Schauspielerin und Vorsitzende Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) Interviewanfragen bitte über den Pressekontakt: Yvonne de Andrés
ABLAUF DER VERANSTALTUNG: PROGRAMM GRUßWORT: PRÄSENTATION DER AKTUELLEN UMFRAGE DES BFFS: VORTRAG: VORSTELLUNG DER ERSTEN INTIMACY COORDINATOR WEITERBILDUNG:
DISKUSSIONSRUNDE: Florian Gallenberger, Regisseur und Präsident der Deutschen Filmakademie, angefragt Moderation: Barbara Rohm, culture change hub ABRUF UMFRAGE: |
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Die Geschäftsstelle ist Montag bis Freitag von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr telefonisch unter +49 (030) 225027930, sowie per E-Mail unter info@bffs.de erreichbar.
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