Das ZDF startet eine Umfrage, die sich an die programmgestaltenden, kreativen Mitarbeiter*innen richtet. Der Intendant des ZDF, Norbert Himmler, bittet, diese Umfrage an unsere Mitglieder weiterzuleiten. Dieser Bitte möchte der BFFS gerne nachkommen:
Es ist auch im Sinne des BFFS, wenn so viele BFFS-Mitglieder wie möglich an ihr teilnehmen. Die Umfrage hat zum Ziel, den Grad an Zufriedenheit mit dem ZDF als Arbeit- oder Auftraggeber herauszufinden und zu benennen, was gut funktioniert und was weniger gut. Sie bietet mithin die Möglichkeit zu sagen, was man schon immer mal sagen wollte, sei es, Dampf abzulassen, sei es auf das hinzuweisen, was man an dieser Einrichtung auch schätzt. Vom 20.09. bis 31.10.2022 gibt es die Möglichkeit, an ihr teilzunehmen.
Dass die öffentlich-rechtlichen Sender für uns Segen und Fluch zugleich sind, ist keine Neuigkeit: Verlässliche Arbeitgeber mit gesamtgesellschaftlichem Informations- und Gestaltungsanspruch einerseits und schwerfällige und reformresistente Behörde, die vermeintlich im eigenen Saft brät und wenig Berührung mit der Realität hat andererseits. Dass nach dem Skandal um die entlassene RBB-Intendantin Patricia Schlesinger wieder die Legitimität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks generell in Zweifel gezogen wird, mag daher eine ähnlich widersprüchliche Wirkung entfachen. Einerseits ist sie Wasser auf die Mühlen jener Kräfte, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk am liebsten abschaffen würden, andererseits erzeugt er möglicherweise auch den Druck, den diese riesigen Institutionen offenbar benötigen, um dringend erforderliche Reformen endlich anzugehen.
Genau in diese Gemengelage hinein kam nun also diese Bitte des ZDF-Intendanten Norbert Himmler um detaillierte Rückmeldung. Der BFFS versteht das als einen Hinweis darauf, dass solche Reformen zumindest beabsichtigt sind, was zuvor eine detaillierte Bestandsaufnahme nötig macht. Diese Absicht ist unbedingt zu begrüßen. Die Umfrage ist zwar recht umfangreich, aber dadurch eben auch glaubhaft in der Absicht, genauer hinzuschauen.
Zur Datensicherheit und Anonymisierung der Antworten schreibt der Intendant: „Die Befragung selbst wird von mindline media, einem unabhängigen, wissenschaftlichen Institut durchgeführt. Zur Entwicklung des Fragebogens wurden Experteninterviews mit mehreren Personen der Branche geführt. Aus datenschutzrechtlichen Gründen greifen wir bei der geplanten Befragung nicht auf unsere eigenen Datenbestände zu. Vielmehr benötigen wir Ihre Unterstützung, um bei Ihren Mitgliedern für die Teilnahme zu werben. Die Einzelergebnisse gelangen nicht ins ZDF und eine Anonymisierung der Antworten ist gewährleistet. Das Institut ist sämtlichen Regelungen der DSGVO verpflichtet.“
Vielen Dank im Voraus, an alle von uns, die sich an der Umfrage beteiligen!
Hans-Werner Meyer, aufgewachsen im Norden von Hamburg, gründete in seiner Jugend eine A-Capella-Gruppe, bevor er zur Schauspielerei kam. Er verbrachte die ersten Jahre nach der Schauspielschule am Bayerischen Staatsschauspiel und der Schaubühne Berlin und arbeitet seitdem in wechselnden Engagements bei Film, Fernsehen und im Theater. Im Jahr 2006 gründete er zusammen mit Michael Brandner und 5 weiteren Kolleg*innen den BFFS. Die A-Capella-Gruppe gibt es noch.
