Ein in der Synchronbranche aktuelles Thema ist die Einführung einer neuen Aufnahmemethode: die sog. "Bande Rythmo"-Technik. Dabei handelt es sich um ein Aufnahmesystem, das sich vor allem in Frankreich etabliert hat. Zusammengefasst erfolgt die Aufnahme nicht über Takes. Bei Bande Rythmo wird über ein "Laufband" auf dem Bildschirm der Text durchlaufend zeitlich so angezeigt, wie er zum Bild aufgenommen werden soll. Die Aufnahme erfolgt in längeren Zeitabschnitten.
Diese Aufnahmetechnik wurde Anfang des Jahres in einem Projekt in München ausprobiert. Eine genaue Beurteilung dieser Technik steht noch aus. Im Zentrum steht die Frage, ob und inwiefern mit dieser Methode systemisch Qualitätsverluste vorprogrammiert sind. Das würde den hohen Standards widersprechen, die von der deutschen Synchronbranche erwartet werden dürfen. In welcher Form das System in Deutschen Synchronstudios genau zum Einsatz kommen soll, scheint allerdings noch nicht klar zu sein. Hierzu stehen die Berufsverbände der Branche im Austausch. Erst eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Sachlage ermöglicht eine klare Positionierung.
Am Ende ist eines klar: Die Synchronbranche in Deutschland steht im internationalen Vergleich für hohe Qualitätsstandards. An diesen Standards wollen wir uns messen lassen. Techniken, die diesen Standards grundsätzlich widersprechen, wird der BFFS als Schauspielgewerkschaft stets ablehnen.
Dr. Till Valentin Völger wurde am 13. August 1987 in Berlin geboren. Schon in jungen Jahren wirkte er bei verschiedenen schulischen Theaterprojekten mit und ist seit mittlerweile über zwanzig Jahren als Synchronschauspieler tätig. Von 2008 bis 2013 studierte Till Völger Rechtswissenschaften an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und promoviert seit seinem Abschluss im Fachbereich Urheberrecht. Seit 2009 ist er ordentliches Mitglied des IVS und wurde Mitte 2014 in den Beirat der GVL berufen.