Zum Beginn der zweiten Tarifrunde zur Neuverhandlung des Mantel- und Schauspieltarifvertrags des TV FFS (Tarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende) kamen bekannte Gesichter aus Film und Fernsehen und zahlreiche Filmschaffende, um die Tarifpartner zu begrüßen.
Die Schauspielgewerkschaft, der Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) und ver.di sind heute um 13 Uhr in Berlin in die zweite Tarifverhandlungsrunde mit der Produzentenallianz gestartet. Ziel der Verhandlungen ist die Schaffung sozial fairer Bedingungen für die Film- und Fernsehschauspieler*innen sowie 25.000 Filmschaffenden in Deutschland, um die Zukunft der Branche zu sichern.
Begleitet wurde der Verhandlungsbeginn von einer Begrüßungsaktion:
In Berlin-Tempelhof versammelten sich Filmschaffende und Schauspieler*innen, die für ihre Anliegen im wahrsten Sinne des Wortes „Gesicht“ zeigen wollten. Sie hießen die Delegationen von Produzentenallianz, ver.di, BFFS und die Gäste von der Pensionskasse Rundfunk herzlich willkommen, überreichten zur Nervennahrung mit ihren Forderungen verziertes Gebäck und wünschten für die Tarifverhandlungen „Gutes Gelingen“.
Bei den aktuellen Gesprächen werden u. a. folgende Fragen erörtert:
- Kann durch Anwendung neuer Arbeitszeitmodelle die Arbeit am Filmset familiengerechter, attraktiver gestaltet und damit auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden?
- Wie kann der bisher mangelhafte soziale Schutz, der immer nur kurz befristet engagierten und deswegen von Altersarmut bedrohten Filmschaffenden und Schauspieler*innen durch eine für unsere Film- und Fernsehbranche passende betriebliche Altersvorsorge verbessert werden?
- Welchen Umgang soll unsere Branche mit KI pflegen, damit einerseits die Chancen dieser Technik kreativ genutzt werden können, ohne andererseits die kreativen Berufe abzuschaffen?
- Wie kann die von unserer Branche geschaffene Beschwerdestelle Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt tariflich aufgewertet werden, damit sie wirksamer gegen Missstände am Set vorgehen kann?
- Können sich die Parteien einigen, beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) die Allgemeinverbindlichkeit für bestimmte Teile des Tarifwerks zu beantragen, damit die sozialen Mindeststandards auch bei solchen nicht tariflich gebundenen Produktionen gelten, die bisher wettbewerbsverzerrend unfaire Arbeitsbedingungen aufweisen?
- Wie kann die Einstiegsgage für Schauspieler*innen angepasst werden, um die gestiegene Inflation auszugleichen?
„Wir sind froh, dass es diese Sozialpartnerschaft mit der Produzentenallianz gibt und wir in der Lage sind, unsere Bedürfnisse mit jenen unserer Arbeitgeber in Beziehung zu setzen, um einen von allen Beteiligten tragbaren Kompromiss zu finden. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig, dass unsere Forderungen nach allgemeinverbindlichen Regelungen gefunden werden, mit denen alle leben können“, sagt Hans-Werner Meyer, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des BFFS und ergänzt: „Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass in unserer Kulturszene eine konstruktive Sozialpartnerschaft gepflegt wird. Darum wollten wir mit unserer Begrüßungsaktion auch und vor allem unserer Gegenseite, der Produzentenallianz, Respekt zollen – und natürlich nebenbei unseren Forderungen Nachdruck verleihen.“
Neben etlichen Team-Kolleg*innen hinter der Kamera nahmen an der Begrüßungsaktion u. a. folgende Schauspieler*innen teil:
Leslie Malton, Felix von Manteuffel, Claudia Wenzel, Hans-Werner Meyer, Jasmin Tabatabai, Andreas Pietschmann, Ulrich Noethen, Alina Levshin, Hans Jochen Wagner, Dietrich Hollinderbäumer, Nina Kronjäger, Christian Kahrmann
Über den Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS):
BFFS steht für Bühne, Film, Fernsehen, Sprache. Gegründet 2006 ist der BFFS als Verband und Gewerkschaft mit seinen über 4.100 Schauspieler*innen inzwischen die größte nationale Schauspielorganisation und mitgliederstärkste Berufsvertretung der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft. Der BFFS vertritt die berufsständischen sowie gewerkschaftlichen Interessen der Schauspieler*innen in Deutschland. Er will die kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen, tariflichen und sozialen Rahmenbedingungen verbessern bzw. schaffen, die sowohl den einzigartigen Schauspielberuf schützen, bewahren und fördern als auch die besondere Lebens- und Erwerbssituation der Künstler*innen berücksichtigen, die diesen Schauspielberuf ausüben. Der Vorstand des BFFS arbeitet ehrenamtlich.
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