Erleichtertes Atemholen – ja. Aber zufrieden – Nein!
Die Kosmetik ist wieder hergestellt, kann aber die Krankheit nicht übertünchen oder gar vertreiben. Das Krebsgeschwür der Ressentiments, des Hasses und des Extremismus wuchert in unserer Gesellschaft ungebremst weiter, bedroht das empfindliche Gewebe der Vielfalt und hat unsere lebenswichtigsten demokratischen Organe, unsere Parlamente, befallen.
Leider unvermeidlich: Die Berlinaleausladung wird sogar dem gefräßigen rechtsextremen Tumor einen weiteren Vorwand liefern, in die Opferrolle zu schlüpfen, um diejenigen Mitbürger*innen gegen uns aufzuwiegeln, die ohnehin misstrauisch auf unsere scheinbar privilegierte – und aus „völkischer“ Sicht perverse – kulturelle Glamourwelt schauen.
Unsere Schauspielgewerkschaft begrüßt die Entscheidung der Berlinale-Leitung und die Ausladung der rechtsextremen Politiker*innen.
Aber machen wir uns nichts vor: Die Mehrheit unserer demokratisch gesinnten Gesellschaft ist erst vor kurzem aufgewacht und gegen Ressentiments, Hass, Extremismus sowie für eine pluralistische Demokratie auf die Straße gegangen. Wird dieser Widerstand ausreichen und vor allem auch künftig aufrechterhalten, um bei den kommenden Wahlen den Extremismus zurückzudrängen? Auch wir Kulturschaffenden können dazu unseren Beitrag leisten!
Darum hält unsere Schauspielgewerkschaft die Bitte an seine Mitglieder und unsere Kolleg*innen vom letzten Dienstag – erstrecht nach der Berlinale-Entscheidung – aufrecht, sich dieser demokratisch gesinnten Mehrheit anzuschließen …
- durch Teilnahme an den zahlreichen Kundgebungen für unsere Demokratie,
- durch persönliches Engagement in einer der demokratischen Bewegungen, Verbände oder Parteien
- und unbedingt durch Teilnahme an den kommenden Wahlen!
Damit nicht nur ein unangenehmes Symptom, sondern die eigentliche Krankheit beseitigt wird.
Der BFFS-Vorstand

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