Lange haben wir diesen Schritt vermieden, nun wurde er unumgänglich. Ab 1. Januar 2025 steigen die BFFS-Mitgliedsbeiträge. Dieser Schritt ist notwendig geworden, um die Funktionsfähigkeit unserer Gewerkschaft zu garantieren.
Wer bei der Mitgliederversammlung am 27. September dabei war, hat eine Ahnung davon bekommen, wie sich die Einnahmen und Ausgaben des BFFS im letzten Jahr entwickelt haben und dass unsere Gewerkschaft einen wichtigen Teil seiner Funktion einsparen müsste, wenn auf der Einnahmenseite keine Erhöhung stattfände.
Zuletzt wurden die Beiträge im Jahr 2016 angehoben. Seitdem hat sich der Aufwand an Verhandlungen verdreifacht. Denn inzwischen verhandelt der BFFS nicht nur im Film-Fernseh-, sondern auch im Bühnen und Synchronbereich. Das bedeutet auch dreifachen finanziellen Aufwand (anwaltliche Beratung, Reisekosten für Verhandlungstreffen, etc.). Hinzu kommt die Inflation, die nach neun Jahren auch ohne die Verdreifachung des zeitlichen und finanziellen Aufwands eine Beitragsanpassung notwendig gemacht hätte.
Ab Januar 2025 wird daher der Mitgliedsbeitrag für Studierende von 20 auf 50 € pro Jahr angehoben, der Mindestbeitrag (für Mitglieder mit einem Bruttojahresverdienst bis zu 50.000 €) von 150 € auf 180 €, der mittlere Beitrag (Bruttojahresverdienst 50.000 € bis 90.000 €) von 288€ auf 320 € und der höchste Beitrag (Bruttojahresverdienst über 90.000 €) von 420 € auf 450 €.
Darüber hinaus wird es eine Aufnahmegebühr von 50€ geben. Neumitglieder profitieren von dem, was der BFFS in den letzten 18 Jahren mit Hilfe der Mitgliedsbeiträge seiner älteren Mitglieder aufgebaut hat. Studierende zahlen keine Aufnahmegebühr.
Die Erhöhung eines Mitgliedsbeitrags ist selten eine Nachricht, über die man sich freut. Die Entscheidung ist dem Vorstand daher auch nicht leicht gefallen, insbesondere mit Blick auf die derzeitigen Beschäftigungslage. Aber ohne sie bestünde die Gefahr, dass der BFFS nicht mehr leisten könnte, was eine Gewerkschaft leisten soll. Und mit dieser Beitragsanpassung liegt der BFFS immer noch im unteren Bereich oder sogar unter dem, was andere Gewerkschaften an Mitgliedsbeiträgen aufrufen.
Zum Vergleich die Schwestergewerkschaften ver.di Filmunion, GdBA, VdO und Unisono. Sie nehmen zwischen 0,5% und 1% des durchschnittlichen Jahreseinkommens.
ver.di Filmunion
1% des Bruttojahreseinkommens bei Beschäftigung
0,5% bei Arbeitslosigkeit
(Bei einem Bruttojahreseinkommen von 20.000 € bis 50.000 € beträgt der Jahresmitgliedsbeitrag bei ver.di also zwischen 200€ und 500€)
GdBA (Gewerkschaft deutscher Bühnen-Angehöriger)
1% des Bruttojahreseinkommens
Mindestbeitrag 240 €
(Bei einem Bruttojahreseinkommen von 20.000 € bis 50.000 € beträgt der Jahresmitgliedsbeitrag bei der GdBA also zwischen 240€ und 500 €.)
VdO (Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles):
1% der jeweiligen Gage
(Bei einer (für Opern und Tanzensembles realistisch) angenommenen monatlichen Mindestgage von 3100€ liegt der Jahresmitgliedsbeitrag also bei 372€.)
Unisono (Deutsche Musik- und Orchestervereinigung):
0,55 % der jeweiligen Vergütung
(Bei einer (für Orchestermusiker realistisch) angenommenen monatlichen Mindestgage von 4500€ liegt der Jahresmitgliedsbeitrag also bei 297€.)
Bei anderen Film-Verbänden, die keine Tarifverhandlungen führen und dadurch deutlich geringeren finanziellen Aufwand haben, sieht es bei den Jahresbeiträgen nicht viel anders aus:
DDV (Deutscher Drehbuch Verband):
Studierende 144 €
Juniormitglied 264 €
Vollmitglied 648 €
BVR (Bundesverband Regie)
Nachwuchs 240 €
Vollmitglied 600 €
Plus Ausschüttungen aus VG Bild von 20% (max. 250€ pro Jahr)
BFS (Bundesverband Filmschnitt Editor)
Berufseinsteiger*in 228 €
ermäßigt 360 €
Vollmitglied 540 € (freiwillig erhöht auf 600)
AG DOK (Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm)
Studierende 96 €
Ermäßigt 192 €
Teilermäßigt 264 €
Regulär 330 €
In diesem Sinne bitten wir diesen notwendigen Schritt als das zu verstehen, was er ist: Die Sicherstellung der Handlungsfähigkeit der Schauspielgewerkschaft, deren Wichtigkeit gerade in diesen schwierigen Zeiten nicht zu überschätzen ist.
Die Kontaktdaten der Geschäftsstelle:
Die Geschäftsstelle ist Montag bis Freitag von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr telefonisch unter +49 (030) 225027930, sowie per E-Mail unter info@bffs.de erreichbar.
Bundesverband Schauspiel e.V.
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