Talent ist für den Schauspielberuf eine notwendige Voraussetzung – aber noch lange keine hinreichende! Wer aus seinem Schauspieltalent einen Beruf machen will, muss ihn erlernen. In Ausnahmefällen mag vielleicht Learning by Doing reichen – und das ist bestimmt nicht der leichteste Weg. Quereinsteiger*innen, also solche, die aus anderen Berufsläufen ausbrechen und ohne Schauspielschule in unseren Beruf wechseln wollen, können vielleicht in der Synchron-, manchmal in der Dreh-Branche Fuß fassen, aber kaum in der Theaterszene.
Grundsätzlich sollte am Anfang der Laufbahn eine Schauspielschule besucht werden – das ist jedenfalls die dringende Empfehlung des Bundesverband Schauspiel.
… um die 60 private Schauspielschulen im deutschsprachigen Raum, die staatlich anerkannt sind,
und eine unbekannte Anzahl weiterer privater Schauspielschulen, die nicht staatlich anerkannt sind.
Private Schauspielschulen kosten ungefähr zwischen 300 € und 600 € monatlich – die staatlichen nichts. Aber dafür ist die Chance, bei einer staatlichen Schauspielschule aufgenommen zu werden, ungleich schwieriger als bei einer privaten.
Denn zuerst muss eine Aufnahmeprüfung bestanden werden. An den staatlichen Schauspielschulen werden von rund 500 bis 2.000 Bewerber*innen ca. 10 bis 20 aufgenommen. An den meisten Schauspielschulen findet nach jedem Ausbildungsjahr eine Zwischenprüfung statt. Sie ist entscheidend für das Verbleiben auf der Schule. Nach gewöhnlich vier Jahren wird die Ausbildung mit einer Abschlussprüfung abgeschlossen. Mit diesem Abschluss hatten wir früher unser Schauspieldiplom, heute erlangen wir einen Artist Diploma oder Bachelor, je nach Schauspielschule.