Das ist eine einfache Frage, die nur komplizierte Antworten kennt. Denn ein Wir gibt es beim Verdienen nicht, die Spanne geht so weit auseinander wie bei kaum einem anderen Beruf. Jede Schauspielpersönlichkeit hat einen unterschiedlichen Mix von Engagements, ist unterschiedlich stark gefragt und kann je nach Berufserfahrung und Marktwert unterschiedlich viel je Spielzeitmonat, je Vorstellung, je Drehtag, je Take heraushandeln. Und nichts steht fest. Wer gestern nach oben auf der Welle surfte, kann sich morgen vielleicht nicht mehr über Wasser halten.
Trotzdem: Der Bundesverband Schauspiel hat im Jahre 2010 zur Verdienstfrage und anderen Themen bei der Westfälischen Wilhelms-Universität eine Studie in Auftrag gegeben. Die sogenannte BEMA-Studie bestätigte unsere Annahme der weit auseinanderklaffenden Einkommenssituationen:
- Bei 4,7% der Schauspieler*innen lag das Bruttojahreseinkommen über 100.000 €. So klein diese Gruppe ist, so sehr prägt sie aber das öffentliche Bild von uns.
- 80,5% aller Schauspieler*innen hatten ein Bruttojahreseinkommen unter 50.000 €
- und immerhin noch 55,5% von allen eines unter 20.000 €.
Stimmen diese Zahlen heute auch noch? Elf Jahre später? Wohl nicht mehr im Detail, aber nach allem, was wir zu hören bekommen, im Prinzip schon.
Noch etwas: Nach den Angaben der Bundesagentur für Arbeit verdienen Schauspielerinnen im Schnitt 8% weniger als ihre männlichen Kollegen.