Was lernen wir in unserer Schauspielausbildung?

Heinrich Schafmeister
10. Januar 2022

Die Ausbildung wurde schon immer je nach Schauspielschule, je nach Schauspiel-Zeitgeist sehr unterschiedlich ausgestaltet.

Klar, bestimmte Klassiker dürfen nicht fehlen: Atem-, Stimm- und Körpertraining, Rollenstudium, Ensemblespiel, Improvisation. Vielleicht Bühnenfechten, Gesangstraining, Akrobatikunterricht. Diese praxisnahen Stoffe bilden den Schwerpunkt der Schauspielausbildung. Aber manch wissenschaftliche Fächer gehören dazu: z. B. Theatergeschichte, Dramaturgie, Ästhetik, Medienkunde. Wie, oder nach welcher Methodik diese Stoffe vermittelt werden, ist stark davon abhängig, welche Dozentenpersönlichkeiten auf welche Schauspielschüler*innen treffen.

Aber ganz gleich, welche Wege beschritten wurden und werden – viele Wege führen nach Rom – drei Aufgaben muss eine Schauspielausbildung erfüllen:

  • Ich muss lernen, meine eigene individuelle „Bedienungsanleitung“ zu finden und weiterzuentwickeln, um mich mit meinem „Instrument“ – das bin ich selbst – meinen Rollen nähern zu können.
  • Ich muss mein „Handwerkzeug“ lernen, um auf der Bühne, vor der Kamera, vor dem Mikrophon meine Rolle „rüberzubringen“ und mich für den Beruf fit halten zu können.
  • Und letztendlich werde ich an einer Schauspielschule „geimpft“ für mein späteres fiebergeschütteltes Schauspiel-Berufsleben.