Die Instrumente, die wir Schauspieler*innen bespielen und beherrschen müssen, sind wir selbst, unsere Körper, unsere Phantasie- und Erfahrungswelten, unser Einfühlungs- und Reaktionsvermögen. Wir müssen unser Instrument hüten, erforschen, trainieren und reifen lassen. Wir müssen mit ihm einen gesunden, aber nicht abstinenten, einen risikofreudigen, aber vorsichtigen Umgang pflegen. Wir dürfen ruhig abheben, aber bitte mit Bodenhaftung. Wir dürfen verrückt, aber nicht irre werden.
Oder weniger blumig: An- und Entspannungsübungen, Sport und Yoga, Stress und Schlaf. Sprachen, Musikinstrumente und Menschen kennenlernen. Und immer wieder beobachten, zuhören, nachspüren, nachmachen. Menschenkinder wie Tiere wie Pflanzen wie alle Kleinigkeiten und andere Universen. Ach ja, ins Theater, Kino, Konzerte gehen, kann nicht schaden. All das macht nicht nur Spaß, bereichert unser Leben, es ist die Tonleiterübung unseres Schauspielberufs.
Warum allein, wenn’s auch gemeinsam geht? Erfahrene Schauspielkolleg*innen, Regisseur*innen, Caster*innen, Coaches bieten uns Schauspieler*innen etliche Workshops und Weiterbildungsmaßnahmen aller Art an. Aber Achtung: Zwischen genialer Schauspielflüsterei und geschäftstüchtiger Scharlatanerie liegt oft ein schmaler Grat. Darum: immer offen, neugierig, ja, demütig bleiben, aber auch „Nein“ sagen können.