Auf gemeinsame Initiative des Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS), ver.di und der Produzentenallianz ging mit new-start.media gestern in Zusammenarbeit mit der Jobnet AG ein viersprachiges Jobportal (ukrainisch, russisch, englisch, deutsch) online. Unternehmen der Kunst-, Kultur-, und Medienbranche stellen auf der Plattform Beschäftigungsmöglichkeiten für ukrainische und russische Künstler*innen, Kultur- und Medienschaffende bereit. Knapp 50.000 Stellenangebote stehen der Branche bereits zur Verfügung, erweitert wird das Angebot fortlaufend durch Angebote von Netzwerk-Mitgliedern. Einige Stellen richten sich speziell an Geflüchtete.
Mit dem Portal sollen sowohl ukrainische Kreativschaffende, die von heute auf morgen ihr Zuhause verlassen mussten, als auch russische Kunst-, Kultur-, und Kreativsschaffende, die sich für Demokratie und freie Meinungsäußerung aussprechen und nach Europa fliehen müssen, aufgefangen werden.
Neben Jobangeboten bietet das Portal den in Deutschland schutzsuchenden Kolleg*innen aus der Kunst- Kultur- und Medienbranche eine Community-Plattform und wird zukünftig auch kostenfreie digitale Basis-Sprachkurse sowie Online-Bewerbungstrainings anbieten und um weitere relevante Module für Kreativschaffende ergänzt werden. Ziel ist es, Kulturschaffenden aus der Ukraine und Russland eine Perspektive zu geben und damit ein starkes Zeichen der Willkommenskultur und Solidarität zu setzen.
Inzwischen wird die Plattform von den ARD-Rundfunkanstalten, dem ZDF, dem Bundesverband der Digitalpublisher, dem Medienverband der freien Presse, dem Deutschlandradio und dem Tarifverband privater Rundfunk getragen. Auf Arbeitnehmerseite stehen neben dem BFFS und ver.di, die Gewerkschaft deutscher Bühnenangehöriger sowie die Deutsche Orchestervereinigung als Partner an der Seite dieses Vorhabens. An dem Portal new-start.media haben neben den Netzwerkmitgliedern auch ukrainische Mitarbeiter*innen der Jobnet AG in den belagerten Städten Kiew oder Lwiw mitgearbeitet.
Wie können nun weitere Schritte aussehen? Eine Überlegung ist, den in Deutschland ankommenden Kolleg*innen aus der Kunst-, Kultur- und Medienbranche durch eine sogenannte Berufspatenschaft durch Mitglieder der vielen Arbeitnehmerverbände zu unterstützen, um ihnen bei der Stellensuche, Anfertigung von Bewerbungsunterlagen, Kommunikation mit möglichen Arbeitgeber*innen und beim Einstieg in ihre berufliche Tätigkeit hier in Deutschland Hilfe zu ermöglichen.
Wie können wir new-start.media den hier ukrainischen und russischen arbeitssuchenden Menschen nahe bringen? Angedacht ist, das Portal über alle sozialen Kanäle und auch in Messenger-Gruppen zu verbreiten, so dass möglichst viele davon erfahren.
new.start-media findet bereits großen Anklang in der Öffentlichkeit. Der geschäftsführende Justiziar des Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) Bernhard F. Störkmann war unter anderem beim WDR und Deutschlandradio zu Gast.
Julia Rahmann wurde 1989 in Düsseldorf geboren. Nach einigen Auslandsaufenthalten in Italien landete sie schließlich in Berlin, wo sie sich ihrem literaturwissenschaftlichen Studium widmete. Neben ihrer redaktionellen Arbeit für den BFFS unterrichtet sie mit viel Leidenschaft Yoga.
