Aufruf zu Wortmeldungen bezüglich BEMA-Umfrage

BFFS Geschäftsstelle
25. November 2010

Liebe Mitglieder,
im Juli diesen Jahres hatten wir Euch gebeten, an der von dem BFFS-Mitglied Christina Hecke initiierten und von dem Team um Frau Prof. Dr. Bührmann von der Uni Münster durchgeführten Umfrage zur beruflichen Situation der Schauspieler teilzunehmen, um belastbare Daten zu generieren, die unsere These belegen, dass die Änderungen zum Bezug des Arbeitslosengeldes I für kurzfristig Beschäftigte aufgrund der eingebauten Hürden nahezu wirkungslos sind - auch wenn, wie immer wieder betont werden muss - die symbolische Wirkung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

Zur Erinnerung: Kurz vor Ende der letzten Legislaturperiode hatte die damals regierende große Koalition aufgrund der ununterbrochenen Überzeugungsarbeit des BFFS die Gesetzeslage für den Bezug von Arbeitslosengeld I geändert. Ab sofort sollten kurzfristig Beschäftigte innerhalb von 2 Jahren nicht mehr 12, sondern nur noch 6 Monate sozialver-sicherungspflichtige Arbeit geleistet haben, um in den Genuss dieser Leistung zu gelangen. Allerdings wurden zwei Hürden eingebaut, die es Angehörigen der Filmbranche so gut wie unmöglich machen, davon zu profitieren.

Diese Hürden sind:

- Die Gehaltsobergrenze von 30.240,00 € im Jahr
- Die Definition des Begriffs „kurzfristig“ für ein Beschäftigtenverhältnis auf maximal 6 Wochen.

Die Beteiligung an der Umfrage war überwältigend, die dadurch entstandenen Daten entsprechend solide, und sie belegen erwartungsgemäß unsere These. Nun planen wir die optimale Verwertung dieser Ergebnisse. Dazu gehört selbstverständlich deren Veröffentlichung.

Für eine Presseerklärung brauchen wir aber noch unbedingt O-Töne von Betroffenen. Deshalb unser Aufruf an dieje-nigen unter Euch, die entweder selbst betroffen sind oder jemanden kennen, welche betroffen sind, uns ein kurzes, Statement zuzuschicken, das unter Eurem Namen veröffentlicht werden und in diese Presseerklärung einfließen kann.

Wer von Euch hat in den letzten 2 Jahren mehr als 6 Monate sozialversicherungspflichtige Arbeit geleistet, verdient aber (am Besten knapp) über 30.240,00 € im Jahr?

Wer hat mehr als 6 Monate gearbeitet, aber Beschäftigungsverhältnisse gehabt, von denen mehr als die Hälfte aber über 6 Wochen dauerten (z. B. Theaterengagements)?

Wer kennt jemanden, der aufgrund dieser Hürden am Bezug des ALG I scheitert (und es dringend bräuchte) und ist der Meinung, dass es sich änderte, wenn diese Hürden fallen würden?

Bitte schickt eine E-Mail mit Eurem Wortbeitrag (der auch gekürzt werden können sollte (natürlich in Absprache mit Euch) an info@bffs.de. Je anschaulicher die Presseerklärung, desto größer das zu erwartende Echo in den Medien, desto stärker unsere Position, wenn wir eine schnellstmögliche Evaluierung und entsprechende Änderung des Geset-zes fordern. Wir brauchen Namen und Gesichter, die belegen, dass es hier um konkrete Schicksale und nicht nur um Zahlen geht (und dass der BFFS nicht nur aus den Vorstandsmitgliedern besteht). Dabei wäre es besonders hilfreich, wenn es sowohl bekannte als weniger bekannte Namen sind, die hinter diesen Statements stehen, damit die ganze Bandbreite von Schauspielerexistenzen erfahrbar wird.

Herzliche Grüße,

der Vorstand des BFFS