Stichtage: 01.03.2006 & 04.04.2006
Nie zuvor gab es in hierzulande eine eigenständige, wirkmächtige Berufsvertretung der Schauspieler*innen. Wir waren vielleicht mit Kolleg*innen anderen Berufe in verschiedenen Gewerkschaften organisiert, mag sein, aber wir Schauspieler*innen hatten keine eigene Stimme – die auch gehört wurde. Schlimmer noch: Alle, auch wir selber hielten uns Schauspieler*innen für unverbesserliche Einzelkämpfer. Schauspieler*innen haben gemeinsam spezifische Probleme? Gemeinsame Interessen? Überhaupt einen Gemeinsinn? Das war in der Öffentlichkeit, der Politik völlig unbekannt und sogar in unserer Arbeitswelt, auch unter uns selber kein Thema – bis zum Jahre 2006.
Unser sozialer Einbruch als Folge der Schröderschen Agenda 2010 war für uns ein Schock – ein heilsamer Schock, der zum Urknall führte. Wir Schauspieler*innen rückten endlich zusammen und gründeten 2006 …
- am 1. März den „InteressenVerband der Synchronschauspieler e.V. (IVS)“ und
- am 4. April den „Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler e.V. (BFFS)“, der später als „Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS)“ – BFFS steht für Bühne, Film/Fernsehen, Sprache – seine Zuständigkeit auf alle unsere Arbeitsbereiche ausweitete und Gewerkschaftsstatus erlangte.
IVS und BFFS hielten durch, was ihnen damals nur wenige zutrauten. Von Beginn an arbeiteten sie, schließlich wuchsen sie zusammen zur mitgliederstärksten Berufsvertretung in der Bühnen-, Film-, Fernseh- und Synchronlandschaft. Jetzt sind wir 15 aber noch lange nicht ausgewachsen …
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