6. Was will Ihre Partei tun, um unserem öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem den nötigen Rückhalt und die ausreichenden Mittel zu geben, die es braucht, auch weiterhin seine für unsere Demokratie bedeutende Rolle zu spielen?
Ein demokratisches Gemeinwesen braucht für eine breite öffentliche Meinungs- und Willensbildung auch publizistischen Wettbewerb. Die dadurch gebotene Meinungsvielfalt hängt hauptsächlich von der Vielfalt der medialen Angebote, den Zugangsbedingungen sowie Zahl der selbständigen Veranstalter ab.
Zur lebendigen Vielfalt der Medien gehören Anbieter mit demokratiefördernder gesellschaftlicher Reichweite, die unabhängig von politischen und wirtschaftlichen Interessen agieren können, wie z.B. ein starker öffentlich-rechtlicher Rundfunk. Genauso dazu gehören ein funktionierendes Presse- und Verlagswesen, landesweite und lokale private Rundfunkanbieter, nichtkommerzielle Medien, Bürgermedien, eine vielfältige Kinolandschaft und relevante Angebote in den Online-Medien sowie sozialen Netzwerken. Dazu kommen heute auch Angebote von Telekommunikationsunternehmen, Plattformbetreiber, Suchmaschinen wie auch soziale Netzwerke, die relevant für die Meinungsvielfalt sind.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann und muss einen unverzichtbaren Beitrag zum publizistischen Wettbewerb leisten und zu inhaltlicher Vielfalt beitragen, wie sie allein über den freien Markt nicht gewährleistet werden kann. Das Angebot soll dabei für neue Publikumsinteressen – insbesondere jüngerer Menschen – neue Inhalte und Formen offenbleiben. Gerade öffentlich-rechtliche Informationsangebote sollen zeitlich unbegrenzt, kostenlos und auf aktuellem Stand der Technik im Internet bereitgestellt wie auch mobil verbreitet werden können. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird es immer wichtiger, aktiv Medienkompetenz zu vermitteln, um einen selbstbestimmten, kritischen Umgang mit Medien zu befördern.
Für das Programm bewilligte Mittel sollen auch in das Programm investiert werden. Der finanzielle Anteil einzelner Angebote wie Sport, und hier insbesondere Fußball, am Gesamtangebot darf nicht weiter steigen.
Siehe auch: https://www.linksfraktion.de/themen/a-z/detailansicht/oeffentlich-rechtlicher-rundfunk/
Heinrich Schafmeister, 1957 im Ruhrgebiet geboren, dort sozialisiert, wurde Straßen- und Rockmusiker, studiert an der Folkwang-Hochschule Schauspiel und arbeitet seit 1984 als Schauspieler. Er war seit Gründung des BFFS 17 Jahre lang dort im Vorstand zuständig für Sozialpolitik und Tarifverhandlungen und kümmert sich auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand als Bevollmächtigter um Tarifverhandlungen.