1. Was will Ihre Partei tun, um die Lage vor und hinter den Kulissen deutscher Bühnen zu verbessern?

Die deutsche Theaterlandschaft ist weltweit einzigartig. Für uns ist sie ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Vielfalt. Die kreative Arbeit der Dramaturgen und Dramaturginnen, Schauspielerinnen und Schauspieler muss angemessen gewürdigt und bezahlt werden. Die Stadttheater liegen in der Zuständigkeit der Kommunen, die Bundespolitik kann und sollte aber bessere Rahmenbedingungen für die Arbeit der Schauspielerinnen und Schauspieler schaffen. Während Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seit einiger Zeit einen Anspruch auf einen Mindestlohn haben und oft durch Tarifverträge vor Lohndumping geschützt sind, müssen Freiberuflerinnen, Freiberufler und Soloselbständige in der Kultur- und Kreativwirtschaft ihre Bezahlung selbst aushandeln. Deswegen halten wir für zeitbasierte Arbeit, wie sie z.B. von Schauspielerinnen und Schauspielern an Theatern geleistet wird, branchenspezifische Mindesthonorare für sinnvoll. Diese sollten sich an der tariflichen Bezahlung vergleichbarer Tätigkeiten orientieren. Damit sie in der Praxis auch tatsächlich gezahlt werden, muss gesetzlich die Möglichkeit geschaffen werden, dass diese Mindesthonorare allgemeinverbindlich erklärt werden können und damit für alle in der Branche gelten.

Heinrich Schafmeister, 1957 im Ruhrgebiet geboren, wusste, was er nicht werden wollte: Jurist (wie sein Vater), Lehrer, Friseur, Schauspieler, Vereinsmitglied. Er liebte Mathe und Musik. Doch es kam anders: Die Musik führte ihn zum Schauspielberuf. So ging er ans Theater, vor die Kamera, vors Mikrofon und schließlich in den BFFS – von Anfang an im Vorstand als Schatzmeister und zuständig für Sozialpolitik wie für Tarifverhandlungen. Er würde eine Rolle als Friseur jetzt nicht mehr ausschließen.